Um zugewanderte Frauen in den Flüchtlingsunterkünften besser vor sexuellen Übergriffen zu schützen, wollen Bremer Sozialpolitiker nun besondere Lager für Frauen und Kinder schaffen. Einen entsprechenden Antrag will die Fraktion der Grünen an die Bremische Bürgerschaft richten. Möglicherweise wird dieser Antrag schon bei der kommenden Sitzung der Stadtbürgerschaft am Dienstag auf die Tagesordnung gesetzt.
„Gerade allein geflüchtete Frauen, deren Männer im Krieg getötet oder verhaftet worden sind, haben oft Grausames erlitten und sind häufig mehrfach traumatisiert“, sagt die grüne Parteichefin und Bürgerschaftsabgeordnete Henrike Müller. Die Unterbringung in gemischten Unterkünften führe nicht selten zu einer Verschlimmerung der psychischen Belastung. „Deshalb muss dringend eine spezielle Unterkunft nur für Frauen und ihre Kinder eingerichtet werden. Die brauchen einen männerfreien Raum.“ Dort sollen sie gezielte Unterstützung und die notwendige Ruhe zur Bewältigung ihrer Traumata erhalten.
Der Koalitionspartner SPD unterstützt den Vorstoß, auch die Christdemokraten und die Linken haben Sympathien für das Vorhaben signalisiert. Die CDU-Abgeordnete Sigrid Grönert ist allerdings der Meinung, dass der Vorstoß der Grünen viel zu spät kommt: „Jetzt passiert endlich das, was schon länger hätte passieren müssen“, sagt sie.
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