Fast drei Jahre ist es her, dass der WESER-KURIER unter der Überschrift „Ohne uns“ auf der Titelseite erklärte, nicht vom Islamischem Staat oder IS, sondern von Daesch sprechen zu wollen. Es war eine Empfehlung unserer Korrespondentin Birgit Svensson, mit der wir dem Weg französischer und einiger angelsächsischer Medien folgten.
„Der selbst ernannte Islamische Staat ist eine gotteslästerliche Mörderbande, die für Unterdrückung und Terror steht. An ihr ist nichts islamisch, und sie ist kein Staat“, lautete die damalige Begründung im Leitartikel. Dabei ist Daesch eigentlich nur die lautmalerische Abkürzung des gleichen Namens, aber auf Arabisch und eben abwertend verstanden.
Kein anderes Medium in Deutschland ging diesen Weg. Inzwischen ist der Islamische Staat noch weniger ein Staat, wie Svenssons Analyse auf diesen Seiten zeigt. Insofern mag es seltsam anmuten, ausgerechnet jetzt zu dieser Bezeichnung zurückzukehren. Aber es hat immer weniger Sinn, eine Terrormiliz, die an Bedeutung verliert, ständig mit einer erklärungsbedürftigen Namensgebung hervorzuheben.
Daher haben wir uns, ermutigt von einigen Leserinnen und Lesern, entschlossen, unseren Sonderweg zu verlassen. In Svenssons Buch ist übrigens ebenfalls nicht von Daesch, sondern vom Islamischen Staat und IS die Rede. War der Bremer Sonderweg ein Irrweg? Am Ende schon, aber andererseits lohnt es sich immer, erst recht für eine Redaktion, sich über Begriffe und was sie aussagen, Gedanken zu machen. Insofern danken wir Ihnen, dass Sie uns mehr oder weniger geduldig begleitet haben, und hoffen auf Ihr Einverständnis. Künftig sprechen auch wir vom Islamischen Staat und IS.