St. Gallen. Nach dem Angriff, den ein 27-Jähriger am Sonnabend auf Zugpassagiere in der Schweiz verübt hat, ist eine 34-jährige Frau laut Polizei einen Tag später an ihren Verletzungen gestorben. Auch der Tatverdächtige überlebte das von ihm entfachte Inferno nicht. Fünf Zuggäste, darunter ein sechsjähriges Kind, wurden sehr schwer verletzt. Das Motiv für die Tat war am Sonntag noch unklar. Einen Terrorakt hielt die Polizei für unwahrscheinlich. „Es gibt bislang keine Anzeichen für eine terroristische oder politisch motivierte Tat“, teilte sie mit.
Der Mann hatte die Passagiere am Sonnabendnachmittag in einem Zug im Kanton St. Gallen mit einer brennbaren Flüssigkeit und einem Messer angegriffen. Die Attacke wurde auf Video aufgenommen. Der Täter hatte in einem Waggon die Flüssigkeit ausgeschüttet, die sich entzündete. Mit einem Messer stach er auf die Passagiere ein. Bei den Verletzten handelt es sich um einen 17- und einen 50-jährigen Mann, um zwei Frauen im Alter von 17 und 43 Jahren sowie um das sechsjährige Kind. Die Behörden gehen aufgrund des Videomaterials von einem Einzeltäter aus. Der Tatverdächtige mit laut Polizei „typisch schweizerischem Namen“ ist in einem Schweizer Kanton gemeldet und polizeilich bisher nicht aufgefallen.
Der Vorfall weckt Erinnerungen an den Anschlag von Würzburg vom 18. Juli. Dort hatte ein 17-jähriger Flüchtling in einem Regionalzug mehrere Menschen mit einer Axt und einem Messer schwer verletzt. In einem Video bekannte er sich zur Terrormiliz Daesch. Er wurde von der Polizei erschossen.