Service: Check-U-Test Kein Plan? Kein Problem!

Der Check-U-Test der Bundesagentur für Arbeit prüft Stärken, Fähigkeiten und Interessen anhand von ­Fragen. Praktikant Mohammed „Sha“ Rafiq macht den Selbstversuch.
21.02.2023, 15:00 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Mohammad "Sha" Rafiq

Noch vor dem Registrieren und Log-in stellt die Bundesagentur für Arbeit auf der Startseite dar, wieso dieser Test so gut sei und was er Berufseinsteigern bringen soll. So heißt es, dieser Test sei „der perfekte Einstieg in die Berufsorientierung“. Vor seiner Länge wird jedoch gewarnt: So solle man sich „ausreichend Zeit“ nehmen – am Ende sollen es etwa 125 Minuten werden.

Nach dem Anmelden stehen mir vier Prüfungen bevor, die in zwei Obergruppen unterteilt sind: „Was kann ich?“ und „Was interessiert mich?“ Unter der Kategorie „Was kann ich“ findet man die Aufgaben, die dazu dienen, seine persönlichen Fähigkeiten zu erkennen. Damit prüft der Test meine Verständnisse und Talente auf Zeit. Beispielsweise muss ich abstrakte Reihenfolgen erkennen und diese logisch ergänzen. Außerdem gibt es Matheauf­gaben, für die ich jeweils nur wenige Sekunden Zeit habe. Zugegeben: Ich versage dabei katastrophal, denn Rechnen ist einfach nicht meine Stärke. Das bestätigt auch die Auswertung.

Was ich nicht so sehe, wie das Tool ist, dass mein Textverständnis als „weniger stark“ eingestuft wird, da ich doch regelmäßig in der Schule mit umfangreichen Texten arbeite. Andererseits stimmt es, dass ich kreativ bin. Schwarz auf weiß zu lesen, dass ich in diesem Bereich als „sehr stark“ eingestuft bin, freut mich.

Umfangreicher Fragenkatalog

Zudem findet man den Test „Soziale Kompetenzen“. Hier stehen die Mentalität und Persönlichkeit im Vordergrund. Beispielsweise gibt es Situationsbeschreibungen, also eine Abfrage von Emotionen, die ich in beruflichen Situationen, wie bei einem Teammeeting fühle. Ich erfülle in diesem Feld sehr viele Kompetenzen, wie etwa Kontaktstreben, Führungsmotivation und Hilfsbereitschaft. Ich frage mich, ob der Test mir in der Endauswertung eine Karriere als Teamleiter vorschlägt – und klicke mich weiter durch den Fragenkatalog.

Unter der Überschrift „Was interessiert mich?“ zeigen sich die Felder „Interessen“ und „Berufliche Vorlieben“. Darin prüft Check-U, für welche Tätigkeiten und Themen sich jemand interessiert und welche der Berufe einem mehr Spaß machen als andere. Die Auswertungen zeigen mir, dass das Themengebiet „Gesellschaft“ offenbar gut zu mir passt. Das stimmt, ich arbeite tatsächlich sehr gerne mit anderen Menschen zusammen. Generell bin ich bis zu diesem Punkt sehr zufrieden mit den Auswertungen dieses Feldes.

In den Aufgaben zu „Beruf­liche Vorlieben“ folgen realistische Szenarien, in denen man sich entscheiden muss. Als Beispielsituation stellt der Test ein Projekt dar, welches für die Umwelt wirbt und in zwei Arbeitsgruppen eingeteilt ist. Eine Gruppe kümmert sich darum, einen Film zu erstellen, der kurz beschreibt, wie man im Alltag Wasser sparen kann. Die andere Gruppe analysiert Proben, um neue Wege der Wasseraufbereitung zu testen. Ich entscheide mich für den Filmdreh, da man meiner Meinung nach dabei mehr künstlerischeren Freiraum hat und seine Kreativität ausleben kann.

125 Minuten später - Erschöpfung stellt sich ein

Nach circa 125 Minuten voller Fragen und Situationsbeschreibungen fühle ich mich erschöpft, meine Energiereserven sind leer. Diese waren aber bereits nach dem ersten Test zu den „Fähigkeiten“ mit den schwierigen Aufgaben und dem Zeitdruck aufgebraucht.

Doch eine Frage bleibt: Hat sich der ganze Aufwand gelohnt? Die Antwort ist aus meiner Sicht eindeutig: Ja! Mir schlägt das Tool der Bundesagentur für Arbeit meine Top sechs Studiengänge vor, wie Gestaltung und Design. Dieser ist für mich auf den ersten Blick sehr verlockend und wird es auch noch mehr, als ich mir die nähere Beschreibung vornehme.

Liste mit weiteren Infos

Doch was ist, wenn ich noch mehr zu mir passende Studiengänge sehen will? Dazu wird mir eine Liste vorgeschlagen. In dieser kann ich auch einstellen, welches Themenfeld eine höhere Gewichtung bekommen soll. So kann ich auswählen, ob ich einen Studiengang sehen will, der besser zu meinen Fähigkeiten passt oder doch eher zu meinen Interessen.

Für die Ausbildungsberufe gibt es ebenfalls eine Liste mit meinen Top sechs Ausbildungsberufen, darunter Sozialassistent. Ich kann mir gut vorstellen, später in diesem Beruf zu arbeiten. Will ich noch mehr meinen Vorlieben entsprechende Berufe sehen, gibt es wiederum eine Liste, die man nach Testresultat gewichten kann.

Mein Fazit: Der Check-U-Test lohnt sich! Vor allem für all diejenigen, die nicht genau wissen, wie die eigene Zukunft aussehen soll. Trotz des nahenden Schulabschlusses weiß ich aktuell noch nicht, was genau ich machen soll und will. Der Test hat mir nun erste Einblicke verschafft, die ich zuvor nicht hatte. Und selbst wenn jemand seinen beruflichen Werdegang bereits vorgeplant hat, lernt man sich mit dem Test doch besser kennen und bekommt eventuell noch neue beziehungsweise alternative Karriereideen.

Übrigens: Weitere spannende Themen rund um die Ausbildung, Berufsportraits und vieles mehr gibt es auf der Internetseite des Job4u-Vereins.

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