Worauf es beim Brillenkauf im Internet ankommt Virtuelle Anprobe

Düsseldorf. Das Angebot wächst. Inzwischen gibt es rund 15 Online-Optiker in Deutschland, die normale Damen-, Herren- und sogar Gleitsichtbrillen anbieten – meist zu attraktiven Preisen.
29.07.2014, 00:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Berit Waschatz

Das Angebot wächst. Inzwischen gibt es rund 15 Online-Optiker in Deutschland, die normale Damen-, Herren- und sogar Gleitsichtbrillen anbieten – meist zu attraktiven Preisen. Über einen Filter können Kunden eine Vorauswahl treffen. Ist ein Modell gefunden, kann man es sich über die Webcam virtuell auf die Nase setzen und online anprobieren. Noch schnell die Dioptrien-Werte angeben, den Augenabstand messen und einige Tage später liegt die fertige Brille im Briefkasten.

Doch ist es wirklich so einfach? „Eine Brille ist eine handwerkliche Angelegenheit. Sie muss an den Kopf angepasst werden“, sagt Georg Eckert, Augenarzt und Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschland (BVA). Auch wenn eine falsche Brille allenfalls Kopfschmerzen verursacht, rät er zum Optiker vor Ort, der die Brille individuell anpassen kann.

Deutlicher wird Ingo Rütten, Pressesprecher vom Zentralverband der Augenoptiker (ZVA). „Eine Brille ist kein Produkt, das online verkauft werden kann“, sagt er. Seiner Meinung nach ist es reiner Zufall, wenn eine im Internet gekaufte Brille vernünftig auf der Nase sitzt und nicht drückt oder rutscht. „Um eine vernünftige Brille zu bekommen, muss man neben Dioptrienwerten zumindest auch die Pupillendistanz und den Hornhautscheitelabstand kennen“, sagt Rütten. Das könne das Internet nicht leisten. Eine Ausnahme für den Internet-Einkauf lässt er aber gelten: Wenn man niedrige Dioptrien-Werte und keine weiteren anatomischen Besonderheiten habe, könne man eine Online-Brille erwägen.

Bei aller Kritik sieht Augenarzt Eckert aber auch einen Vorteil im Online-Brillen-Boom. „Der Kunde weiß, dass er vor der Bestellung zum Augenarzt muss.“ Das befürwortet der Verband ausdrücklich, da er zu regelmäßigen Routineuntersuchungen rät.

Eine große Auswahl und in der Regel auch der günstige Preis sprächen für den Brillenkauf im Internet, Regina Behrendt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät aber zum Vergleich der verschiedenen Anbieter. Auch beim Optiker vor Ort sollte man sich nach den Preisen erkundigen.

Wer seine Brille im Internet bestellt, sollte auf die Rückgabekonditionen achten. Denn wenn individuell gefertigte Gläser in der Fassung sind, kann der Umtausch schwierig werden. In der Regel bieten die Online-Händler an, dass man die Ware binnen 30 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückgeben kann. „Gesetzlich verpflichtet sind sie dazu aber nicht“, sagt Behrendt. Sie rät daher, darauf zu achten, dass dieses Rückgaberecht in den allgemeinen Geschäftsbedingungen gewährt wird.

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