Arbeitsmarkt Karriere im Hafen

Fachkraft für Hafenlogistik: Auch Im- und Exportfirmen sowie Reedereien bieten Beschäftigungschancen.
09.06.2023, 15:47 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Guido Finke, AdNord Media

Bremen. Weit mehr als 20.000 Container können manche Schiffe heutzutage aufnehmen. Bis zu 400 Meter lang sind die Kolosse. Die Transportwege auf den Weltmeeren sind stark frequentiert, und auch die Auslastung der Häfen ist vielerorts hoch. Da es sich oft um hochwertige Waren handelt und stets Termindruck herrscht, muss im Hintergrund bei der Planung und Organisation ein Rädchen ins andere greifen. Zuständig dafür sind die Fachkräfte für Hafenlogistik.

Diese Spezialisten sind die unverzichtbaren Akteure in See- und Binnenhäfen, wenn es um den reibungslosen und effizienten Warenumschlag geht. Sie behalten stets den Überblick über ankommende und ausgehende Fracht und koordinieren den Einsatz der entsprechenden Transportmittel. Von der Zusammenstellung der Ladeeinheiten bis hin zur Organisation des Weitertransports auf dem Wasser, der Straße oder der Schiene – die Hafenlogistiker sind für die nahtlose Abwicklung von Gütertransporten verantwortlich.

Im Hafen herrscht immer ein reges Treiben: sei es das Be- oder Entladen von Schiffen, das Stapeln von Containern oder die Abwicklung des Laderaums – jeder Tag hält neue Aufgaben bereit. Der Beruf der Hafenlogistik-Fachkraft ist daher ein facettenreicher und vielfältiger Job, der niemals langweilig wird.

Wichtige Wirtschaftsbranche

Die duale Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik erstreckt sich über drei Jahre und beinhaltet sowohl praktische Erfahrungen im Unternehmen als auch theoretisches Wissen in der Berufsschule. Es ist naheliegend, dass die Ausbildungsbetriebe überwiegend die Häfen selbst sind. Die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Hafenwirtschaft sind entweder an Bord von Schiffen oder an Kaiumschlagsplätzen zu finden. Letztere sind spezielle Stellen, die dem Anlegen von Schiffen dienen. Außerdem benötigen Im- und Exportfirmen sowie Reedereien und Stauereibetriebe – diese übernehmen die seefeste Ladungssicherung im Containerhafen – entsprechendes Fachpersonal.

Rund 1800 Unternehmen und 41.000 direkt Beschäftigte sind der Wirtschaftsförderung Bremen zufolge im kleinsten Bundesland in der hiesigen Hafenwirtschaft und Logistik tätig. Der Branche kommt somit eine immense Bedeutung zu. Das unterstreicht auch der jährliche Umsatz von ungefähr acht Milliarden Euro.

In der Hansestadt ist der abwechslungsreiche Ausbildungsberuf unter dem Dach der Handelskammer Bremen organisiert. An zusätzlichen beruflichen Fähigkeiten führt das Bildungsinstitut unter anderem die Durchführung von Güterkontrollen auf Quantität, Qualität, Identität und Beschaffenheit sowie das anforderungsgerechte Lagern und Bearbeiten von Gütern auf.

Ein bedeutendes Thema der Branche ist die Digitalisierung, denn ohne die Anwendung betrieblicher Kommunikationssysteme und arbeitsplatzbezogener Software ist die Ausübung des Berufes nicht denkbar. Bewerber sollten zudem Teamplayer sein und Fremdsprachenkenntnisse mitbringen.

Im theoretischen Ausbildungsteil stehen beispielsweise logistische Prozesse, Arbeitsorganisation, Ladungsplanung und der Umschlag von Gütern auf dem Stundenplan. Doch auch Umweltschutz, Arbeits- und Tarifrecht und der Umgang mit Gefahrengut gehören dazu.

Viele Weiterbildungsangebote

Langweiliges Stagnieren im gleichen Beruf? Das muss nicht sein! Wer heute im Job erfolgreich sein möchte, sollte flexibel bleiben und sich stetig weiterbilden. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren und damit die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder als Unternehmer zu erhöhen. Diese umfassen unter anderem die Meister-Weiterbildung wie den Logistikmeister sowie die kaufmännischen Weiterbildungen zum Fachwirt oder Betriebswirt.

Der Start ins Berufsleben beginnt mit einer fundierten Ausbildung. Doch das ist erst der Anfang. Ein Verkehrsfachwirt oder die Gründung eines eigenen Unternehmens können weitere Karriereschritte sein. Durch ein erfolgreich abgeschlossenes Studium erweitern Hafenlogistiker zudem ihre beruflichen Möglichkeiten enorm. Sie haben die Chance, in der Forschung und Entwicklung tätig zu werden oder in Betrieben Führungspositionen zu übernehmen. Somit ergeben sich interessante Karrierepfade für diese Fachkräfte. Prädestiniert als Studiengänge sind etwa Logistik-Management, Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaftslehre.

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