Wissenschaft Göttinger Forscher stoppen Alzheimer bei Mäusen

Göttingen. Göttinger Forschern ist es gelungen, durch eine «Impfung» die Alzheimer-Krankheit bei Mäusen zu stoppen. Als Wirkstoff sei dabei ein neuer Antikörper eingesetzt worden, teilte die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) am Freitag mit.
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Göttingen. Göttinger Forschern ist es gelungen, durch eine «Impfung» die Alzheimer-Krankheit bei Mäusen zu stoppen. Als Wirkstoff sei dabei ein neuer Antikörper eingesetzt worden, teilte die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) am Freitag mit.

Die Ergebnisse der Studie seien auf Menschen zu übertragen, sagte Prof. Thomas Bayer der Nachrichtenagentur dpa. Er gehe davon aus, dass diese Form der Therapie in spätestens zwei Jahren bei Alzheimer- Patienten getestet werden könne. Die Ergebnisse seiner Studie sind im «Journal of Biological Chemistry» veröffentlicht.

Neu an dem Therapie-Ansatz sei, dass die Antikörper nicht auf die für Alzheimer typischen Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn - die sogenannten Plaques - abzielen. Sie richteten sich vielmehr gegen eine besondere Molekülstruktur im Gehirn, die das Eiweiß Pyroglutamat-Abeta produziert. Dieses Eiweiß haben die Forscher als eigentlichen «Übeltäter» ausgemacht.

Wie sich in früheren Studien gezeigt habe, sei es problematisch, die Plaques zu zerstören, sagte Bayer. Dies sei mit massiven Nebenwirkungen verbunden. Man müsse sich die Plaques als eine Art Mülleimer für giftiges Abeta-Eiweiß vorstellen und sie am besten in Ruhe lassen, damit eingelagerte Giftstoffe nicht austreten können.

Sinnvoll sei es stattdessen, die Neuentstehung der giftigen Eiweiße zu bekämpfen, erklärte der Wissenschaftler von der UMG- Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie. Genau das könnten die neu entwickelten Antikörper bewirken.

«Mit dieser Form der passiven Impfung können wir vermutlich keine Heilung erreichen, aber unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass Antikörper offenbar das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit stoppen», betonte der Experte. An den Forschungen waren unter anderem auch Wissenschaftler aus den Niederlanden und Finnland beteiligt. (dpa)

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