Katzen- und Hundefutter sind oft um ein Vielfaches teurer als Geflügel, das für menschlichen Verzehr bestimmt ist. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Marktbegehung der Verbraucherzentrale Bremen. Besonders sogenannte Premiummarken kosten demnach meist deutlich mehr als das billigste Hühnchen im selben Geschäft: Für umgerechnet ein Kilo Katzenfutter der Marke „Sheba“ können Verbraucher fast vier Mal so viel wie für ein Kilo Geflügel bezahlen. „Cesar“ für Hunde ist bis zu drei Mal so teuer wie Billighuhn, stellten die Tester fest. Für den Marktcheck wurden die Angebote in sieben Supermärkten beziehungsweise Discountern in Bremen verglichen.
Das Ergebnis zeigt nach Ansicht der Verbraucherzentrale das enorme Missverhältnis, in dem Preise für Lebensmittel und Tiernahrung stünden. „Damit kein Missverständnis aufkommt: Katzen und Hunden soll es gut gehen und das Futter soll ihnen schmecken. Aber wenn Geflügel für die menschliche Ernährung so viel billiger ist, dann stimmt etwas nicht“. Tierfutter, so erläutern die Experten, enthalte sogenannte tierische Nebenerzeugnisse, die für den menschlichen Verzehr nicht geeignet sind. Dabei handele es sich um bestimmte Teile geschlachteter Tiere wie zum Beispiel Milz, Lunge, Euter, Harnblase oder Knochen. Viele Tierfutterhersteller würden damit werben, dass ihr Produkt Lachs oder Kaninchen enthält. Doch diese Zutaten machten häufig nur vier Prozent aus.
Der Geflügelkonsum in Deutschland steigt seit Jahren. Jeder Bundesbürger verzehrt inzwischen fast 20 Kilo pro Jahr. Der größte Teil davon stammt aus Massentierhaltung. Es gibt aber auch Alternativen: Die Verbraucherzentrale Bremen bietet eine aktuelle Übersicht zu artgerecht gehaltenem Geflügel aus der Region an. Die Tiere stammen aus konventioneller und ökologischer Haltung. Sie wachsen langsamer auf, haben mehr Platz oder stammen sogar aus Freilandhaltung. Die Liste gibt es auf der Seite www.verbraucherzentrale-bremen.de als kostenlosen Download oder direkt in der Verbraucherzentrale, Altenweg 4, 28195 Bremen.