Portrait: Bewegungspädagoge Hip-Hop auf dem Stundenplan

Ein Stundenplan mit Fächern wie Hip-Hop, Tanzimprovisation, Yoga und Zirkuspädagogik ist für angehende Bewegungspädagogen Alltag.
21.02.2023, 15:00 Uhr
Lesedauer: 4 Min
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Von Femke Liebich

Die Unterrichtseinheiten stehen für Bewegung und Kreativität. Und genau diese Eigenschaften sind bei Bewegungspädagogen für Gymnastik, Tanz und Sport mehr als gefragt. Impuls Bremen – Das Zentrum für gesunde und künstlerische Bewegung bietet in diesem Bereich unterschiedliche Ausbildungswege.

An der privaten Berufsfachschule für Gymnastik, Tanz und Sport werden junge Berufseinsteiger direkt nach dem Schulabschluss ausgebildet. Die zweite Ausbildung findet an der privaten Fachschule für Gesundheitssport und Bewegungstherapie statt. Wer sich dort für eine Weiterbildungsqualifikation bewirbt, muss bereits über eine berufliche Eignung in Form einer abgeschlossenen Berufsausbildung, eines Hochschulstudiums oder ähnlichem verfügen. Während in der ersten Ausbildung der pädagogische Aspekt im Fokus steht, hat sich die Fachschule auf die Bereiche Gesundheitssport und Bewegungstherapie spezialisiert.

„Unser Ziel ist es, abseits von der Bühne Menschen jeden Alters die Freude an gesunder und kreativer Bewegung zu vermitteln“, erläutert Schulleiterin Inge Deppert das Leitbild der anerkannten Ausbildungsstätte.
Sie selbst begleitet seit mehr als 30 Jahren junge Menschen auf ihrem beruflichen Werdegang.

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Unter dem Dach des 1984 gegründeten Vereins Impuls Bremen befinden sich neben der Berufsfachschule und der Fach­schule außerdem das Institut für berufliche Fortbildung und ein breites Angebot an Tanz- sowie Gesundheitskursen. Dazu werden Projekte in Betrieben und Schulen angeboten.

„Ich hätte nie gedacht, dass mir die Arbeit mit Senioren so viel Spaß macht“, berichtet eine ehemalige Auszubildende in einem Videospot. „Während meiner Ausbildung habe ich gelernt, vor Gruppen zu sprechen und sie anzuleiten. Das Selbstbewusstsein hatte ich zuvor nicht“, teilt einer der wenigen männlichen Absolventen mit. Diese Aussagen sprechen vor allem für die Vielseitigkeit der Berufsausbildung zum/zur Bewegungspädagogen/in für Gymnastik, Tanz und Sport.

„Wir möchten die angehenden Bewegungspädagogen mit einem qualitativ hochwertigen Unterricht auf die unterschiedlichsten beruflichen Tätigkeitsfelder vorbereiten. Dafür sind das soziale Miteinander, Kreativität und ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit die wichtigsten Bausteine“, sagt Deppert. Die Struktur und die Inhalte der schulischen Ausbildung werden von der Senatorin für Kinder und Bildung in Bremen in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung festgelegt.

Unterrichtet werden die Schüler in unterschiedlichen Fächern in Theorie und Praxis derzeit von 15 qualifizierten Lehrkräften. Neben dem großzügigen Standort mit Bewegungsraum und Tanzsaal in der Fleetrade 78 in Hastedt nutzt Impuls weitere Räume im Alten Rathaus in Hemelingen. In beiden Ausbildungen gehören zwei mehrwöchige Praktika dazu.

Beruf im Wandel

Stillstand ist für Deppert ein Fremdwort. Deshalb ist sie nach wie vor mit großer Leidenschaft Pädagogin. „Das Spannende an unserem Beruf ist, dass er einem ständigen Wandel unterworfen ist. Dazu gehören immer wieder neue Trends und interessante Ansätze“, sagt sie. Die pädagogische Arbeit erfordere daher, „ständig am Ball zu bleiben“. Das beziehe sich vor allem auf die Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen. „Von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Erwachsenen und Senioren – unsere Ausbildung befähigt dazu, im ganzheitlichen Sinn Bewegung und Tanz in Gruppen zu unterrichten. Dazu ist es die Aufgabe unserer Schüler, auch bewegungstherapeutische Angebote für solche Gruppen zu entwickeln, die spezielle Hilfe – zum Beispiel im Bereich Motorik – gebrauchen“, berichtet die engagierte Schulleiterin.

Die Einsatzgebiete der Bewegungspädagogen sind überall dort, wo gesunde und kreative Bewegung fundiert vermittelt werden soll: im Ganztagsschulbereich, in Turn- und Sportvereinen, in Kindertagesstätten, im Tourismus, in Kurkliniken, Sport-, Tanz- und Gymnastikstudios sowie in Einrichtungen zur Gesundheitsförderung und Prävention.

Besonders der letztgenannte Bereich habe jüngst an Bedeutung gewonnen. Dementsprechend sei auch der Bedarf an ausgebildeten Gesundheitssportpädagogen und Bewegungstherapeuten gestiegen. Insbesondere die Absolventen der Fachschule sind verstärkt in Kliniken gefragt. „Bewegungstherapeuten sind eben nicht nur für die reine Bewegung zuständig“, erläutert Deppert, „sondern werden auch in den Bereichen Prävention und Rehabilitation, beispielsweise bei psychischen Erkrankungen, gebraucht“.

Weitere spannende Themen rund um die Ausbildung, Berufsportraits und vieles mehr gibt es auf der Internetseite des Job4u-Vereins.

Info

Staatlich anerkannte private Berufsfachschule für Gymnastik, Tanz und Sport

Ausbildungsdauer: 2,5 Jahre

Monatliche Kosten: 400 Euro

Prüfungsgebühr: 154 Euro

Aufnahmeseminar: 50 Euro

Finanzielle Unterstützung:
über Schüler-Bafög, Stiftungen und Bildungskredit, im Einzelfall Jobcenter

Voraussetzung: mindestens mittlerer Bildungsabschluss, gesundheitliche Eignung zur Ausbildung des Berufs, Teilnahme am Aufnahmeseminar, sportliches Interesse und Aktivität

Soziale Kompetenzen: kontaktfreudig, Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, teamfähig

Staatlich anerkannte private Fachschule für Gesundheitssport und Bewegungstherapie

Ausbildungsdauer: 2 Jahre

Monatliche Kosten: 550 Euro

Prüfungsgebühr: 300 Euro

Aufnahmeseminar: 50 Euro

Finanzielle Unterstützung:
über Aufstiegs- oder Schüler-Bafög, Stiftungen und Bildungskredit

Voraussetzung: mindestens mittlerer Bildungsabschluss und der Abschluss eines einschlägigen Ausbildungsberufs oder eines Hochschulstudiums. Alternativ ist auch der Nachweis einer Berufstätigkeit von mindestens fünf Jahren anerkannt

Soziale Kompetenzen: siehe oben

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