Bremen. In Deutschland existieren etwa 50.000 Bildungseinrichtungen, die sich in unterschiedliche Schulformen und Berufsbildungseinrichtungen gliedern. Innerhalb dieser Kategorien finden sich 23.000 Grundschulen, 8500 weiterführende Schulen, 4500 Sekundarschulen und 1400 Förderschulen. Zusätzlich zu diesen Institutionen gibt es rund 12.000 Berufsbildungseinrichtungen, die auf die Ausbildung von Fachkräften spezialisiert sind. Die Vielfalt an Bildungsmöglichkeiten in Deutschland ist beeindruckend und ermöglicht es, jedem individuellen Bedarf gerecht zu werden. Allerdings fehlen an vielen Orten moderne Schulgebäude – eine Chance für Investoren in dieser Assetklasse.
Laut der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind dringende Investitionen in Höhe von über 45 Milliarden Euro nötig, um die maroden Zustände in deutschen Bildungseinrichtungen zu beseitigen. Es ist ein notwendiges Anliegen, um den Bildungsstandort Deutschland zu stärken und den Schülerinnen und Schülern eine angemessene Lernumgebung zu bieten.
Win-win-Szenario für alle
Die Baukosten gehen zwar in die Höhe und die gegenwärtige Energieproblematik verschlimmert diese Situation zusätzlich. Dennoch haben schon vor einigen Jahren die ersten Immobilienunternehmen ihre Absicht erklärt, sich auf Bildungsimmobilien zu spezialisieren und Schul- sowie Universitätsgebäude von öffentlichen Trägern zu erwerben.
Dieses Interesse ist nicht verwunderlich, denn Bildungsimmobilien bieten ein großes Potenzial und eine stabile Nachfrage. Die Fokussierung auf diesen Sektor war ein logischer Schritt, da die Nachfrage nach Bildungseinrichtungen stetig steigt und somit ein lukratives Geschäftsfeld darstellt. Die Übernahme dieser Gebäude durch private Unternehmen kann dabei Vorteile für alle Beteiligten bringen. Die öffentliche Hand entlastet sich von der Verantwortung für die Instandhaltung und Modernisierung der Gebäude, während die privaten Investoren langfristige Mieteinnahmen generieren können – ein Win-win-Szenario für alle Parteien.
Anders als beispielsweise in Schweden ist es in Deutschland noch eine Ausnahme, dass Schulgebäude nicht in staatlichem, sondern in privatem Besitz sind. Daher müssen die Länder beziehungsweise die Kommunen im Einzelfall entscheiden, ob ein solcher Deal für sie relevant ist. Eine wichtige Frage, die dabei im Raum steht: Gelingt es beiden Seiten, hinsichtlich des Tempos auf einen Nenner zu kommen? Denn zahlreiche Geldgeber drängen darauf, ihr Kapital rasch zu investieren.
Sollte es der öffentlichen Hand nicht gelingen, ihre Abläufe zu beschleunigen, wird die Investition in Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten auch zukünftig ein äußerst begrenzter Markt bleiben. Es erfordert daher in der Regel einer raschen Lösung, um den Bedarf an Investitionen befriedigen zu können.