Bonn (dpa/tmn) - Eine abgeschlossene Lehre ist keine Jobgarantie: Jeder Achte (13 Prozent) ist in den ersten sechs Jahren nach einer Berufsausbildung erwerbslos. Das hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn ermittelt.
Eine vollwertige Beschäftigung finden demnach nur sechs von zehn (rund 61 Prozent) Absolventen einer dualen Ausbildung in diesem Zeitraum. Das übrige Viertel aller fertigen Lehrlinge (gut 26 Prozent) ist prekär beschäftigt: Sie haben befristete Verträge oder verdienen weniger als zwei Drittel vom Durchschnitt ihres Absolventenjahrgangs.
Für die Studie hat das BIBB Daten des Statistischen Bundesamtes aus den Jahren 2005 bis 2007 ausgewertet. Untersucht wurden alle Erwerbstätigen mit einer dualen Ausbildung als höchstem Berufsabschluss.
Der Anteil der Erwerbslosen hängt der Studie zufolge auch mit dem Schulabschluss zusammen. Bei Hauptschulabgängern liegt er in den ersten sechs Jahre nach einer Berufsausbildung bei 18,5 Prozent - bei Abiturienten beträgt er dagegen nur 7,5 Prozent. Umgekehrt steigt mit der Höhe des Schulabschlusses die Quote derjenigen, die nach der Lehre eine vollwertige Beschäftigung finden. Mit einem Hauptschulabschluss schaffen das 55,1, mit mittlerer Reife 60,9 und mit Abitur 68,2 Prozent.
Vergleichsweise viele Erwerbslose mit abgeschlossener dualer Ausbildung gibt es in den Bauberufen und der Holz- und Kunststoffbranche. Schlecht schneiden auch der Gartenbau sowie die Land-, Tier- und Forstwirtschaft ab. Eher hoch liegt der Anteil der Absolventen ohne Beschäftigung auch in Berufen rund um die Körperpflege wie Friseure und Kosmetikerinnen.