Von der Mikrotechnologie bis zur Werkstoffprüfung warten jede Menge spannende Herausforderungen auf die Fachleute. Laboranten können bei der Arbeit unter Umständen mit ätzenden und giftigen Substanzen zu tun haben und tragen daher eine Menge Verantwortung. Um die Sicherheit
zu gewährleisten, befolgen sie in den entsprechenden Bereichen alle Hygiene- und Sicherheitsvorschriften, wie das Tragen von Schutzkleidung, Handschuhen und einer Schutzbrille.
Kooperation mit Arbeitgebern
„Bremen ist im Bereich der Laborberufe ziemlich gut aufgestellt, und zwar besonders in der Sparte Chemie“, erklärt Peter Brackmann. Er leitet das Ausbildungszentrum für Laboranten an der Universität Bremenin, in dem Chemie- und Biologielaboranten ausgebildet werden. Die Ausbildung erfolgt zum einen in verschiedenen Praktika und Unterrichten, aber im Besonderen auch durch Aufenthalte in den Forschungsgruppen der Universität. Darüber hinaus kooperiert die Einrichtung der Uni mit rund 20 Betrieben und Instituten in der Produktionskontrolle, Forschung und Auftragsanalytik – ebenfalls mit speziellen Praktika seitens der Universität.
Im beruflichen Alltag steht bei den Laboranten zum Beispiel die Analytik auf dem Plan. Gleiches gilt für die Untersuchungen auf dem Umweltgebiet. „Im Labor geht es dabei oft um die Frage: Welcher und wie viel von diesem Stoff ist vorhanden?“, nennt Brackmann den Tätigkeitsschwerpunkt für einen Großteil der Beschäftigten. Viele Laboranten sind seit Beginn der Pandemie außerdem in die Auswertung von Corona-Tests involviert.

Viele Laboranten kümmern sich unter anderem um die Analyse von Corona-Tests. Der Test ist zeitaufwendig – meist dauert es zwischen 24 und 48 Stunden, bis eine getestete Person ihr
abschließendes Ergebnis vorliegen hat.
Das Arbeitsfeld im Labor wird maßgeblich durch die Art des Instituts bestimmt. Die Aufgaben können daher höchst unterschiedlichen Zielen dienen: Qualitätssicherung, Forschung, Kontrolle zur Einhaltung bestimmter Vorgaben oder Ermittlung der Konzentration von Inhaltsstoffen. In der Gesundheitsbranche führen vor allem Mediziner sowie Medizinisch-technische Assistenten die anstehenden Laboruntersuchungen durch.
Sorgfältiges Arbeiten wichtig
Abgesehen von den bereits erwähnten Voraussetzungen sollten Bewerber, die sich für eine Ausbildung in einem Laborberuf interessieren, eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise mitbringen und nicht den Umgang mit technischen Geräten scheuen. „Gute Noten in Naturwissenschaften und in Mathematik sind ebenfalls von Vorteil“, erklärt Brackmann. „Und man sollte grundsätzlich hartnäckig sein. Denn oftmals gilt es bei aufwendigen Projekten, für eine erfolgreiche Analyse lange am Ball zu bleiben.“
Einschlägige Studiengänge als zusätzliche Bausteine für eine Karriere im Labor sind in Bremen sowohl an der Universität als auch an der Hochschule vorhanden. Die Uni hat etwa Studiengänge in Biologie und Chemie im Portfolio. „Forschendes Lernen“ lautet dort die Devise. Ähnliche Kurse, beispielsweise mit naturwissenschaftlichem Hintergrund, können auch an der Hochschule belegt werden. Um einen Einblick in die Abläufe in einem Labor zu erhalten, stehen bei der Universität einige Praktikumsplätze zur Verfügung.
„Es ist die Vielfältigkeit, die die Jobs im Labor auszeichnet“, wirbt Brackmann für „sein“ Fachgebiet. „Freie Stellen sind ausreichend vorhanden. Normalerweise finden Beschäftigte immer einen Arbeitsplatz – gute Leute werden gebraucht.“
Fortbildungen in der Hansestadt
Als Fortbildung haben ausgebildete Laboranten in Bremen übrigens die Chance, eine Fachschule zu besuchen und sich als Chemietechniker oder Industriemeister Chemie mit IHK-Abschluss ausbilden zu lassen. „Denkbar ist dann eine Tätigkeit auf mittlerer Labor-Führungsebene“, so der Ausbildungsleiter.