Wir kamen in Bremen an, unser Haus in Schwachhausen stand noch! Aber wir hatten Einquartierung von Menschen, die selbst ausgebombt waren; im 2 . Stock logierte eine ältere Dame mit ihrer Tochter, und im 1. Stock ein Ehepaar, das unser Bad zu einer Art Küche umfunktioniert hatte. Also: mit dem Baden wurde es nichts, und heißes Wasser gab es sowieso nicht!
Die Tage wurden wärmer, es war ein schöner Frühling, und von der Straße aus sah man den Atemdunst der vielen Menschen aus den Belüftungslöchern des Bunkers quellen. Zuletzt kamen die Luftangriffe fast jede Nacht, wir schliefen nur noch in Trainingsanzügen.
Dann, plötzlich, war alles vorbei. Es war der 27. April. In Bremen war der Krieg zu Ende. Für uns war es Frieden.
Unsere beiden Großmütter kamen zu uns, stiegen auf die Leiter und zogen die Verdunkelungen von den Fenstern. Und dann, so erinnere ich mich, krochen wir unter die „Plumeaus“, diese großen, weichen Kissen, die sonst an den Fußenden der Elternbetten lagen, und schliefen sehr lange und tief.