Bremen-Nord. Einmal im Jahr lädt der Heimatverein Farge-Rekum zu einer ganztägigen Tour ein. Diesmal waren die alte Hansestadt Lüneburg und das Schiffshebewerk Scharnebeck das Ziel. Noch im Frühnebel startete um 7 Uhr die 45 Personen starke Gruppe frohgelaunt mit dem Bus in Richtung Lüneburg. Nach gut zweistündiger Fahrt wurde das erste Tagesziel erreicht. Lüneburg empfing die Besucher im Sonnenschein, aber noch ein wenig verschlafen. Hier bestand nun die Möglichkeit die alte und historisch sehr interessante Stadt frei zu erkunden. Geprägt durch die Gewinnung von Salz und als Handelsplatz strahlt Lüneburg mit seinen vielen restaurierten Gebäuden in verwinkelten Gassen den Reichtum vergangener Zeiten wieder. Leider war die Zeit viel zu kurz, um sich alles ansehen zu können. Aber Lüneburg ist ja nicht so weit, als dass man nicht später zu einer intensiveren Stadtbesichtigung wiederkommen könnte.
Nach gut drei Stunden ging es weiter zum nahegelegenen Doppel-Schiffshebewerk in Scharnebeck. Schon von Weitem war das imposante Bauwerk in der ebenen Marschlandschaft vor dem Geestrand auszumachen. Bevor aber die Besichtigung begann, galt es zunächst den Hunger zu stillen. Im Restaurant „Rusticus“ wurde ein gemeinsames Mittagessen eingenommen. Danach ging es dann unter Führung eines Reiseleiters auf die Aussichtsplattform des Schiffshebewerkes. Hier konnte das mächtige, schon 1975 teilweise in Betrieb genommene Bauwerk aus unmittelbarer Nähe bestaunt werden. Imposant auch die Hebevorgänge, die an dieser Stelle des Kanals 38 von insgesamt 61 Meter Höhenunterschied überwinden müssen. Dabei werden zwei wassergefüllte Stahlbetontröge mit einer Länge von 100 Meter, einer Breite von 12 Meter und einer Tiefe von 3,40 Meter mit einem Gewicht von 5800 Tonnen unabhängig voneinander bewegt. Für einen technisch reibungslosen Ablauf sorgen Hunderte von Stahlseilen, Kontergewichte, Seilscheiben, Spindeln und Zahnstangen. Das Ganze wird über Elektromotoren angetrieben und zentral von einem Steuerstand bedient. Trotz der zu bewegenden Massen dauert ein Hebe- oder Senkvorgang gerade mal drei Minuten.
Nachdem die Gruppe im Anschluss daran einen kleinen Ausflugsdampfer bestiegen hatte, konnte sie bei einer Durchfahrt dann selbst hautnah miterleben, wie das Schiffshebewerk funktioniert. Die imposante Technik dabei zu beobachten, war für alle faszinierend. Wieder festen Boden unter den Füßen, erfolgte der Transfer der Gruppe zum abschließenden gemeinsamen Kaffeetrinken, nochmals im Restaurant „Rusticus“. Hier konnten die Erlebnisse und Eindrücke des Tages in aller Ruhe reflektiert werden. Und damit trat die Gruppe die Heimfahrt nach Farge an, wo sie am späten Abend eintraf.
Abschließendes Fazit: Es war ein toller Tag. Der Dank galt den Eheleuten Inge und Hans-Martin Zientek als Organisatoren des Heimatvereins Farge-Rekum.
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