Nairobi. Erstmals in Afrika setzt eine Versicherung auf moderne Satellitentechnik, um Nomaden für Verluste in Dürrezeiten zu entschädigen.
Im Rahmen des am Freitag in Nairobi gestarteten Pilotprojekts können erstmals Viehzüchter und Nomaden in der Region Marsabit in Nordkenia von dem neuen Angebot Gebrauch machen und ihre Ziegen, Schafe, Kamele und Rinder gegen den Hungertod während einer Dürre versichern. In der Vergangenheit war es für die Nomaden schwer, ihre Verluste nachzuweisen.
Das Gemeinschaftsprojekt des Internationalen Forschungsinstituts für Viehhaltung (ILRI), einer Mikrofinanzbank und einer Versicherung setzt nun auf Satellitenbilder der Halbwüste in Nordkenia zum Nachweis der Dürre und zur Prognose des erwarteten Viehsterbens.
In den vergangenen zehn Jahren gab es in Nordkenia vier ausgedehnte Dürreperioden. Allein in Marsabit halten die Viehzüchter nach ILRI-Schätzungen etwa zwei Millionen Tiere, die für die Nomadenfamilien der einzige Reichtum sind. Da viele Familien in der Vergangenheit keine Versicherung hatten, bedeutete der oft massive Verlust in Dürreperioden zugleich sozialen und wirtschaftlichen Niedergang. Da infolge des Klimawandels eine Zunahme von Dürren zu erwarten sei, könne sich eine Versicherung für afrikanische Viehzüchter lohnen, sagte ILRI-Direktor Carlos Seré. (dpa)
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