Ob es die Apfelblüte ist, die in diesen Wochen zahlreiche Menschen erfreut, oder die Tatsache, dass viele Apfelbäume im späten Frühjahr ihre kleinen Früchte verlieren: Gründe, sich für diese Pflanzen zu interessieren, gibt es einige. Die Wissenschaft von den jahreszeitlich bedingten Erscheinungsformen der Natur, die sogenannte Phänologie, hilft, eine Vorstellung davon zu entwickeln, wie weit die jeweilige Jahreszeit vorangeschritten ist. Während beispielsweise die Blüte von Hasel und Schneeglöckchen den Vorfrühling kennzeichnet, zeigt die Apfelblüte an, dass sich die Natur nun voll entfaltet; sie steht für den sogenannten Vollfrühling. Wenn Apfelbäume im Frühling ihre kleinen Früchte verlieren, ist das in der Regel nicht schlimm, wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erklärt. Im Gegenteil: Es handele sich um einen normalen Vorgang der Natur. Die Bäume befreiten sich von ungenügend befruchteten und überzähligen Früchten. Zu viele Früchte würden die Pflanzen den Expertenangaben zufolge überfordern. Der Hintergrund: Ein ausreichend befruchteter Apfel bilde Wachstumsregulatoren oder Pflanzenhormone, die vom Baum Nährstoffe, Zucker und Wasser für die Frucht einforderten. Diese Forderung könne das Gehölz nur in begrenztem Maße erfüllen. Ist ein Fruchtansatz nicht ausreichend befruchtet worden, erkennt der Baum dies am Hormonfluss und wirft ihn ab. Dazu bildet er eine Korkschicht am Stielansatz und verhindert so die weitere Versorgung des Apfels. Besonders häufig lässt sich der sogenannte Junifruchtfall bei den Sorten Elstar und Jonagold beobachten. An Apfelbäumen, die gut besetzt sind und nur wenige Früchte verlieren, sollten Gärtner nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen nachhelfen. Ratsam sei, so viele Äpfel zu entfernen, dass der Abstand zwischen zwei Früchten eine Handbreit betrage.
12.05.2017, 00:00
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