
Jedes Jahr nehme ich mir vor, früher los zu gehen und für Weihnachten rechtzeitig Geschenke zu besorgen. Und jedes Jahr sitze ich Mitte Dezember panisch vor meinem PC-Bildschirm und versuche meine Kreativität anzuregen, Ideen für die passenden Präsente zu sammeln.
Meine Gemütslage im Dezember fühlt sich fast wie ein Adventskalender an. Nur dass ich mich nicht auf jeden Tag freue, sondern mich eher wegen der vergangenen 24 ideenlosen Stunden verfluche. Zu meinem großen Glück schenken mein Bruder und ich uns nichts. Das erleichtert die Sache ungemein. Dennoch herrscht großes Kopfzerbrechen. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht an die bevorstehenden besinnlichen Tage denke und die Sorgen größer werden.
Ich bin dahingehend auch ein geprägtes Kind. Vor mehreren Jahren haben mein Bruder und ich uns zusammengetan und wollten unseren Eltern ein größeres Geschenk machen. Unser finanzielles Budget war begrenzt. Er war Schüler, ich Student. Die Reise zu den Malediven oder die Kreuzfahrt fielen also schon mal raus. Wir entschieden uns für einen Grill, da der alte der Eltern wenige Wochen zuvor kaputt gegangen war. Nach ein wenig Recherche hatten wir einen schönen und bezahlbaren Grill gefunden, und wir freuten uns auf die Gesichter am Tannenbaum.
Dann, drei Tage vor der weihnachtlichen Überraschung: Mutter verkündete stolz, dass unser Vater und sie sich einen neuen Grill gekauft hätten. „Ganz günstig im Angebot gefunden“, hörte ich sie sagen. Wochenlanges Kopfzerbrechen, stundenlange Vergleiche von möglichen Artikeln, Diskussionen über das richtige Gerät, alles für die Katz.
Natürlich haben wir uns nichts anmerken lassen. Aber sich am 21. Dezember ein neues Geschenk zu überlegen, ist gar nicht so einfach. Gott sei Dank konnten mein Bruder und ich uns rechtzeitig eine Alternative ausdenken. Ein Gutschein für ein Essen im örtlichen Schloss – immerhin. Der Grill ging übrigens wieder zurück. Das ist ja heutzutage kein Problem mehr.
Viel knapper wurde es mit dem Geschenkkauf seitdem auch nicht mehr. Schon Mitte Oktober sagte ich deshalb zu mir, dass ich früher anfangen werde. Mittlerweile ist ein wenig Wasser die Weser hinuntergeflossen, Heiligabend rückt immer näher. Und ich sitze wieder panisch vor meinem PC-Bildschirm und verfluche mich.
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