Förderverein erhebt Vorwürfe

"Warum entwickelt ein privater Investor einen so genannten Masterplan für die Stadt Achim, obwohl es einen städtischen Planer gibt", fragte sich nicht nur Kassenwartin Birte Dehning. "Achim ist doch kein Gutsherren-Hof", stellte die Ehrenamtliche entrüstet fest. Einige andere Mitglieder fragten sich, wie viel Geld wohl umsonst für Pläne und Architekten ausgegeben worden ist, seit der Rat im März 2012 mehrheitlich den Umbau und die Erweiterung der Bibliothek beschlossen hatte. Mehr als 120 000 Euro seien auf diese Weise in den Sand gesetzt worden, erläuterte Rüdiger Dürr, der selbst für die CDU im Stadtrat sitzt.

"Warum werden die Bürger nicht in die Frage einbezogen, was aus der Bibliothek werden soll", lautete eine andere Forderung aus der Versammlung. Schließlich handele es sich bei der Stadtbibliothek um ein das Ortsbild prägendes Gebäude, das in der Gefahr stehe abgerissen zu werden. Einig waren sich die Ehrenamtlichen, was die Folgen anbelangt: "Achim verliert seine Seele."

Fragen warf auch die künftige Gestaltung des Bibliotheksplatzes ohne den Fachwerkbau auf. Es sei noch nicht geklärt, ob es für das an Stelle der Bibliothek geplante Gebäude Auflagen seitens der Stadt geben soll. Genaue Vorstellungen hat die Verwaltung indes für den Umbau des Rathauses – ohne sich mit der Leiterin der Stadtbibliothek abgestimmt zu haben, wie Heike Pflugner laut Dürr auf Nachfrage bestätigen musste.

Das für die Ratsherren und -damen offenbar schlagende Argument künftiger Einsparungen ließen die Unterstützer der Bibliothek nicht gelten. Sie kritisieren, dass die bisher vorgelegten Zahlen auf Schätzungen basieren. "Der Erlös aus dem Verkauf des Grundstücks ist schon eingerechnet, obwohl das Geschäft noch gar nicht getätigt ist.

Blieb die am schwersten wiegende Frage: "Warum wird lanciert, dass der Umzug der Bibliothek schon beschlossene Sache ist?", fragte sich Kassenwartin Birte Dehning. Dem sei nämlich nicht so, solange es keinen Ratsbeschluss gebe. Eine Mitstreiterin brachte es auf den Punkt: "Früher nannte man das Klüngelei."