
Der Baumpark habe sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt, freute sich Perdita Fricke und stimmte am Sonntagvormittag acht Gäste ein auf einen unterhaltsamen Spaziergang über das Gelände. Elf Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche hätten weichen müssen, als Anfang des neuen Jahrtausends den langwierigen Planungen für ein würdiges Umfeld des 1620 erbauten Erbhofes endlich Taten folgten. Ideengeber sei Hans Schröder gewesen, Altbürgermeister und Seniorchef des ortsansässigen Gartenbaubetriebes, erklärte die Gästeführerin. Die Umsetzung erfolgte unter seiner Leitung. „Nach wie vor kümmert sich der alte Herr um den Park, ist mit deutlich mehr als 80 Jahren immer noch ein fachkundiger und sehr wichtiger Unterstützer.“
71 Gattungen und 450 Sorten wurzeln mittlerweile in dem malerischen Areal. Ein naturnah angelegter Spielplatz für kleine Kletterer und eine Boule-Bahn ergänzen die malerische Anlage, Blütenträume und saftige Wiesen erfreuen zurzeit die Spaziergänger. „O schüttle ab den schweren Traum und die lange Winterruh‘, es wagt‘s der alte Apfelbaum, Herze, wage es auch du!“, rezitierte Perdita Fricke ein Frühlingsgedicht von Theodor Fontane und wandte sich dann den unterschiedlichsten Sorten der Zieräpfel zu. Heute sei ein idealer Tag für den Besuch der Apfelallee, die leuchtenden Knospen gerade im Begriff, sich zu öffnen. „Wenn die Minifrüchte im Herbst reif sind, kommen die Vögel zur Ernte“, weiß die Gästeführerin. Für den menschlichen Körper sei der Verzehr der extrem sauren Früchte nicht schädlich, ein Genuss jedoch nicht zu erwarten. Die hohe Wiese mit ungezählten Löwenzahnblüten rund um die Bäume herum werde übrigens kurzfristig dem Mäher zum Opfer fallen, bedauerte sie. Zwingend notwendig sei die Maßnahme jedoch, da das Gras den Baumstämmen die Nährstoffe entziehe.
Der Apfel an sich, fuhr Fricke fort, sei als Kulturpflanze mit den Römern über die Alpen gekommen. Viel besungen habe das Obst schon zu Zeiten der Griechen, Germanen und Kelten eine hohe Bedeutung gehabt. Als Sinnbild allumfassender Macht sei zudem der Reichsapfel genannt, in Schillers Wilhelm Tell spiele die Frucht ebenfalls eine tragende Rolle, und auch der Apple-Konzern habe sich für sein weltumspannendes Netz des Symbols bedient.
Natürlich sei es nicht möglich, explizit auf alle vorhandenen Gehölze einzugehen, erklärte die Gästeführerin, verwies jedoch auf den Ahorn, der in 38 Sorten im lichten Gelände zu finden ist. In der Natur sei der Baum mit der prächtigen Herbstfärbung an den Rändern vieler Wälder zu finden, seine Früchte sind als sogenannte Nasenkleber oder Hubschrauber bei Kindern beliebt.
An Schwarz- und Silberpappeln und an nordamerikanischen Ulmenzüchtungen vorbei führte der Weg der Gruppe, bevor die vielfarbige Blütenpracht verschiedener Kirschgewächse zum Verweilen einlud. Japanische Zierkirschen, Vogelkirschen und Traubenkirschen wurden bestaunt, allesamt nicht zum Verzehr geeignet, aber überaus attraktiv. Ein paar Schritte weiter hat die weidenblättrige Silberbirne ihren Standort und verblüfft mit einer frappierenden Ähnlichkeit zur Olive. „Dieser Baum sieht irgendwie unordentlich aus“, merkte Irmgard Pelzer aus Verden an, „ich finde ihn aber trotzdem sehr schön“.
|
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.