
Ein Fass Freibier will Bürgermeister Rainer Ditzfeld zum Achimer Stadtfest spendieren. Ein Angebot, das so etwas wie Signalcharakter hat. Denn es zeigt: Die Stadt interessiert sich wieder für das Stadtfest, das in diesem Jahr am Wochenende 10. bis 12. Juli steigt. Auch wird die Stadt für die Reinigung sorgen, wenn das Spektakel wieder vorbei ist. In den vergangenen Jahren war das nicht so. Verwaltung und Politik hatten sich aus der in Achim sehr beliebten Veranstaltung komplett zurückgezogen.
„Jetzt hat Rainer Ditzfeld uns immerhin Unterstützung zugesagt“, freut sich Mirja Müller von der Achimer Agentur Sepia Events, die gemeinsam mit Dennis Meinken und dessen Agentur K-Roof das Fest organisiert. Müllers und Meinkens Hoffnung ist, dass die Stadt auf Dauer auch wieder einen finanziellen Beitrag leistet – so wie es in früheren Jahren schon mal der Fall war.Schwieriges Pflaster
Als Ort für publikumswirksame Veranstaltungen ist Achim ein schwieriges Pflaster. Mirja Müller musste diese Erfahrung in den vergangenen Jahren machen. „2014 konnten wir gerade kostendeckend das Stadtfest aufziehen, in den Jahren davor haben wir als Organisatoren sogar draufgezahlt“, berichtete sie mit säuerlicher Miene auf einer Pressekonferenz. Dass sich jetzt zumindest der Bürgermeister offiziell zu dem Fest bekennt, nehmen Müller und Meinken dankbar auf. Sie sind inzwischen bescheiden geworden, stellen nicht allzu hohe Ansprüche.
Dennis Meinken blickt auf andere Städte und Gemeinden: Dort würden Feste und Veranstaltungen für Bürger auch schon mal großzügig von der öffentlichen Hand gesponsert, sagt er. Ein Vorbild für Achim? Mirja Müller glaubt das nicht. Ihr Wunsch ist es zunächst, dass die Stadt Achim Zugeständnisse bei den Gebühren macht. 15 Euro am Tag für einen Stand zahlen Schausteller in Achim. Anbieter von Getränken und Speisen zahlen zusätzlich 60 Euro pro Tag pro Stand.
„So mancher Aussteller kommt nicht zu uns, wenn er auf die Gebühren blickt“, sagt Müller. Denn es kämen ja weitere Kosten hinzu – etwa die Standgebühren, die der Veranstalter nehmen müsse, oder Kosten für Strom und Wasser. Auch die Gema langt mächtig zu. Sie kassiert 2500 Euro für die Musikaufführungen – das ist mehr als das Dreifache als noch vor zwei Jahren.
Ziel ist schwarze Null
So werden Mirja Müller und Dennis Meinken auch das diesjährige Achimer Stadtfest mit spitzer Feder rechnen – um möglichst mit einer schwarzen Null davonzukommen. „Nein, eine Verdienstmöglichkeit bietet diese Veranstaltung nicht“, betont Müller. „Wir engagieren uns, weil wir Achimer sind, und weil wir wissen, dass viele Menschen das Stadtfest mögen.“ Dennis Meinken ergänzt, dass die Bands kaum Gage verlangten. Er ist aber zuversichtlich, dass sich die Veranstaltung in den kommenden Jahren besser rechnet.
Dass die Stadt das Achimer Stadtfest zuletzt eher stiefmütterlich behandelt hat, können Müller und Meinken nicht so recht nachvollziehen. Denn Verwaltung, Kommunalpolitiker und Kaufleute haben immer wieder betont, wie wichtig es sei, die Innenstadt zu beleben.
Das Stadtfest – das hat die Vergangenheit gezeigt – war und ist ein Publikumsmagnet. Auch in diesem Jahr wird es viele Menschen ins Achimer Zentrum ziehen. Die Organisatoren bieten dem Publikum eine Musikmeile mit 20 Bands und Solokünstlern. Nach der Eröffnung mit Fassanstick am Freitag um 18.30 Uhr folgt bereits der erste Auftritt – mit der Folk-Band „Irish Bastards“. Am Sonnabend geht es ab 14 Uhr weiter. Am Sonntag startet das Programm um 11 Uhr. Die Geschäfte in der Innenstadt sind geöffnet. Vereine präsentieren sich. Für Spiel, Spaß und Unterhaltung sorgen etliche Aussteller. Trödler sind auf einem Flohmarkt in der Herbergstraße zu finden. (das Stadtfestprogramm im Internet: www.sepia-events.de)
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