
Emotionale Diskussionen am Montagmorgen am Oyter See: Karl-Heinz Ahrendt hatte alle Unterstützer der Initiative für ein erneutes Hundeverbot zu einem Ortstermin geladen, um ihre Forderung öffentlich zu zeigen. Gekommen waren aber nicht nur etwas mehr als ein Dutzend Unterstützer von Ahrendts Anliegen, sondern auch Bürger, die die neuen Freiheiten beim Gassigehen mit ihren Vierbeinern sehr begrüßen. Und so war es nur logisch, dass schon bald die sehr konträren Sichtweisen rund um das Thema mal mehr und mal weniger sachlich ausgetauscht wurden.
Rückblick: Rund 40 Jahre lang hatte es auf der Fläche des dortigen Campingplatzes inklusive des Badebereichs des Sees ein Hundeverbot gegeben. Zum Juni diesen Jahres veränderte die Firma Knaus, der das Gebiet gehört, dies und erlaubte an der Leine geführte Hunde auf dem Gelände. „Das ist dann schnell hochgekocht“, sagte Camp-Manager Sven Zornow, der nur Pächter ist und somit die Vorgaben umsetzen muss. Bisher habe er aber lediglich eine Beschwerde entgegennehmen müssen. „Zuletzt hatte es sich eigentlich eingespielt“, hatte Zornow das Gefühl.
Doch wie wenig das anscheinend der Fall ist, zeigte sich gestern. „Viele Hundebesitzer gehen nicht ganz so gut mit ihren Hunden um, wie wir es gerne hätten“, betonte Karl-Heinz Ahrendt. Darunter falle insbesondere, dass Hundehaufen nicht weggemacht würden und jedes zweite Tier nicht angeleint sei, ja manchmal sogar ins Wasser springe, wo sich auch Menschen befinden. „Viele Menschen haben Angst vor Hunden, das darf man nicht unterschätzen“, sagte Karl-Heinz Ahrendt. Und diese könnten nun nicht mehr an den Oyter See gehen.
Die Folgen, die es haben kann, wenn Hunde nicht an der Leine geführt werden, habe er bereits selbst miterlebt. Anfang des Monats sei seine Frau beim Walken am Oyter See von einem freilaufenden Hund am Bein verletzt worden. Daher sei seine Forderung klar: „Der alte Zustand muss wieder hergestellt werden.“
Damit es dazu nicht kommt, verteilte Rolf Kuzyk, begleitet von seiner Hündin Anka, zeitgleich auf dem Gelände rund um den Oyter See Handzettel an alle Hundebesitzer. „Leider wollen einige Zeitgenossen uns die Benutzung des Geländes am Oyter See streitig machen und ein Hundeverbot mit zweifelhaften Argumenten erreichen“, heißt es darin erklärend. In dem Schreiben fordert er alle Benutzer auf, sich mit ihren Hunden entsprechend zu verhalten, damit es keine Gründe für weitere Beschwerden mehr gebe.
Darauf hofft auch Sylvelin Benedix, die mit ihrem Vierbeiner am See unterwegs war. „Ich verstehe nicht, warum sich manche Hundebesitzer nicht an die Vorgaben halten“, sagte die Oytenerin, die sich so darüber gefreut habe, dass das Verbot aufgehoben wurde. Selbstverständlich müssten die Regeln eingehalten werden, aber „warum sollen wir, die sich daran halten, nun darunter leiden“, sprach sie eine eventuelle Rückkehr zum Verbot an.
In der Pflicht sehen die Befürworter eines Verbotes auch den Landkreis Verden und die Gemeinde Oyten, denen neben der Firma Knaus die Flächen rund um den Oyter See gehören. Doch die können letztlich gar nichts machen. „Das Niedersächsische Waldgesetz gibt kein Recht her, das Mitführen von Hunden dort zu verbieten“, erklärte Axel Junge von der Gemeindeverwaltung. Auch Landrat Peter Bohlmann ließ per E-Mail verlauten, dass es sich bei dem Gebiet um eine „freie Landschaft“ handele, in der auch Hunde mitgeführt werden dürfen. Und was auf dem Gebiet von der Firma Knaus erlaubt ist, das entscheidet letztlich nur diese selbst. Von der Knaus-Geschäftsführung war gestern niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Karl-Heinz Ahrendt hofft indes auf einen runden Tisch, an dem sich Vertreter vom Landkreis, der Gemeinde und der Firma Knaus zusammensetzen und über die Bedenken von ihm und seinen Mitstreitern diskutieren. Eine solche Gesprächsrunde würde auch der Landtagsabgeordnete Adrian Mohr durchaus begrüßen. Letztlich gehe es nur über den Dialog, aber „das wird bestimmt schwierig, liegen die Interessen der einzelnen Parteien doch sehr weit auseinander“.
Kein Ende in Sicht also bei der Streitfrage, ob Hunde etwas im und um den Oyter See zu suchen haben. Und da hat Karl-Heinz Ahrendt schon das nächste Ärgernis vor Ort ausgemacht. Einen am Wochenende fertig gestellten Zaun, der einen gewissen Teil des Sees nur noch für Besucher des Campingplatzes zugänglich macht. Dabei sei es laut dem Oytener eigentlich geregelt, dass alle ein Recht darauf haben, das gesamte Gebiet zu nutzen. „Wenn wir uns jetzt nicht zur Wehr setzen, dann nehmen sie uns demnächst noch den Spielplatz oder den Badesee weg“. Für weiteren Diskussionsstoff ist somit schon gesorgt.
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