
Trotzdem: Singen ist gut; Singen tut gut. Aber wo singt man noch? Im Kindergarten – im Gesangverein oder Chor – in der Kirche – im Stadion – und ansonsten: Wenn ich Musik hören will, schalte ich das Radio ein (oder stöpsele mir den mp3-Player ins Ohr). Je leichter wir es haben, jegliche Art von Musik aus der Konserve zu hören, desto weniger singen wir selber.
Die Kinder haben noch eine ganz ungebrochene Freude daran. Sie krähen laut oder äußern anmutig, was ihnen in den Sinn kommt, Eigenschöpfungen und Gelerntes, schräg oder melodiös – bei ihnen klingt es fast immer schön. Den Jugendlichen ist es peinlich. Durch den Stimmbruch haben die Jungen es auch nicht gerade leicht. Die Erwachsenen trauen sich oft nicht. Sie haben das Singen einfach nicht gelernt, oder ihnen wurde als Kindern eingeredet, sie könnten nicht singen. Und selbst, wenn man singen wollte – da die anderen nicht mitmachen, wäre es ein Solo, und dazu muss man schon viel Mut haben.
Dabei kann Singen wie ein Reinigungsbad für die Seele sein: Freude, Sehnsucht, Trauer, Übermut kann ich mir damit vom Herzen singen: frohe Melodien, schwermütige Lieder, uralte Weisen helfen mir dabei. Wie viele Liebeserklärungen wurden in früherer Zeit mit Hilfe eines Liedes unter dem Fenster der "Angebeteten" übermittelt!
Die schönsten Geburtstagsfeiern bei meinem Großvater waren die Runden, in denen viel gesungen wurde. Das Singen brachte uns zusammen. Singen schafft Gemeinschaft. Ich denke auch gern an die Sonntagnachmittage bei Freunden zurück, an denen wir selber "Wunschkonzert" machten. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden früherer Generationen mussten viele Gesangbuchlieder auswendig lernen. Wenn sie jetzt alt sind, so sind die Texte dieser Lieder immer noch in ihren Herzen, auch wenn die Augen schon schlecht geworden sind. Die Lieder helfen vielen von ihnen noch heute, ihre Glaubensgewissheit zu bewahren; sie geben ihnen so manchen Trost, den die Worte des Alltags nicht bereithalten.
Die Psalmen sind das Gesangbuch des Alten Testaments. Im 98. Psalm steht die Aufforderung: "Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!" Nach diesem Psalm hat der morgige Sonntag seinen Namen: Kantate, das heißt "Singt". Nächste Woche werden viele in Hamburg auf dem Kirchentag dieser Aufforderung folgen. Der Kirchentag ist ja immer eine Fundgrube für viele gute neue Lieder.
Gute Erfahrungen mit dem Singen, mit der eigenen Stimme wünsche ich Ihnen!
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