
Es wird eng für neue Flüchtlinge, die nach Achim kommen. Die Stadt hat keine Quartiere mehr, um die Schutzsuchenden unterzubringen. Händeringend sucht die Kommune gemeinsam mit dem Landkreis nach Wohnraum.
Und sie hat inzwischen den Grundsatz über Bord geworfen, den Flüchtlingen feste Häuser anzubieten. So erklärte Bürgermeister Rainer Ditzfeld (parteilos) jetzt, dass Achim den Bau eines weiteren Containerdorfes plant: auf einem städtischen Grundstück in der Straße „An der Lehmkuhle“. In die dort vorgesehenen Mobilbauten könnten bis zu 30 Menschen einziehen.
Wie berichtet, hat die Stadt auch den Bau eines Containerdorfes für Flüchtlinge im Gewerbegebiet Achim-Baden/Finien in der Straße „Hainkämpe“vorgesehen. An diesem Plan hält sie weiterhin fest. Der Standort „An der Lehmkuhle“ hat aber Vorrang.
Weil der Zustrom an Flüchtlingen größer ist als erwartet, geraten Städte und Gemeinden im Landkreis Verden zunehmend unter Druck bei der Quartierssuche. Hintergrund sind die anhaltenden Krisen in Ländern wie Syrien oder Libyen. Viele Menschen flüchten von dort nach Europa.
Im Landkreis Verden lebten Mitte 2014 rund 800 Asylsuchende und Flüchtlinge. Diese Zahl wird sich bis etwa Mitte dieses Jahres verdoppeln. Davon geht Bernd Dannheisig aus, der in der Kreisverwaltung für Flüchtlingsfragen zuständig ist. Die Flüchtlinge kommen in immer kürzeren Abständen. In der Stadt Achim wird ihre Zahl von rund 140 im Sommer 2014 auf mehr als 200 bis Mitte dieses Jahres steigen. Erwartet werden nach Angaben von Bürgermeister Ditzfeld hauptsächlich Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren.
Allen Neuankömmlingen sollen menschenwürdige Unterkünfte und soziale Betreuung angeboten werden. Bislang ist es noch gelungen, diese Menschen über Anmietungen in privaten Wohngebäuden unterzubringen. Das bleibt auch vorrangiges Ziel des Landkreises Verden und der Stadt Achim. „Jetzt stehen bei uns aber kaum noch geeignete Objekte zur Verfügung, die wir anmieten könnten“, sagte Rainer Ditzfeld.
Der Bürgermeister erklärte, die Verwaltung strebe eine „möglichst gleichmäßige Verteilung“ der Asylbewerber auf das Stadtgebiet an. Der Standort für mobile Wohnbauten an der Lehmkuhle sei zentral und deshalb besonders gut geeignet. Wie Ditzfeld erläuterte, gibt es Auflagen für die Unterkünfte. Sie müssen so liegen, dass die Bewohner sozial nicht ausgegrenzt sind und kurze Wege zu Bushaltestellen und zu Einkaufsstätten haben.
Wann die Mobilbauten errichtet werden, ist noch nicht klar. „Wir müssen aber vorbereitet sein“, meint Ditzfeld. Anders als andere Kommunen sei Achim noch nicht überfordert bei der Aufnahme der Flüchtlinge, meinte der Verwaltungschef. Er hat auch festgestellt, dass es in Achim eine „hohe Akzeptanz“ für die Schutzsuchenden gibt. „Da passiert ganz viel in Sachen ehrenamtlicher Betreuung und Hilfeleistung.“
Gleichwohl ist das Thema Flüchtlinge in Achim sensibel. So äußerten unlängst Bürger in Baden auf einer Informationsveranstaltung der SPD deutliche Kritik am Landkreis. Dieser hatte es versäumt, darüber zu unterrichten, dass in der Nähe ein Haus als Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden soll. Nur durch Zufall hatten es die Anwohner erfahren.
Aus der Info-Panne hat der Kreis offenbar seine Lehren gezogen: Über die Planungen für die mobilen Wohnheime „An der Lehmkuhle“ in Achim informiert die Kreisverwaltung gemeinsam mit der Stadt am Donnerstag, 26. März, 19 Uhr, im Achimer Rathaus
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