
Erstmals hat der E-Commerce-Händler Amazon nun offiziell verkündet, dass er das Logistikzentrum in Achim betreiben wird. Bisher durften weder die Vertreter der Stadt Achim noch der Projektentwickler Garbe Industrial Real Estate dies offen aussprechen oder bestätigen. Nun aber, da der Internethändler diverse Stellenausschreibungen für das im Bau befindliche neue Logistikzentrum auf dem Uesener Feld in Achim, direkt an der A 27, geschaltet hat, bekennt er auch Farbe. „Wir planen, das neue Logistikzentrum in Achim im Sommer 2021 in Betrieb zu nehmen“, hat er mitgeteilt und erklärt, dass im ersten Jahr dort Arbeitsplätze für mehr 1000 Menschen aus der Region entstehen sollen.
Für das Weihnachtsgeschäft 2021 will Amazon in Achim auf Betriebstemperatur sein, die Belegung des Logistikzentrums, das eine Grundfläche von 47.000 Quadratmetern aufweist, erfolgt aber schrittweise. Das erklärt Jörn Asmussen, der das vergleichbare Logistikzentrum in Winsen (Luhe) leitet. „Zum Glück schaltet man ein Logistikzentrum nicht so einfach an wie eine Waschmaschine“, betont er. Daher starte Amazon in Achim vor der Versendung des ersten Paketes mit einem Kernteam von etwa 120 Leuten. „Das sind die Führungskräfte, einige Spezialisten für Technik, Personal, Buchhaltung und IT“, erläutert der Standortleiter. Dazu kämen die ersten Teams, die Ware annehmen, einlegen, kommissionieren, verpacken und in den Lkw laden. Dieses Team wird bis zum eigentlichen Start auf etwa 250 Mitglieder anwachsen: Auf den Moment, wenn das erste Paket an einen Kunden verschickt wird, „fiebert das gesamte Team hin“.
Amazon möchte in den nächsten Wochen mit der Einstellung von Führungskräften und Technikern beginnen, die Suche nach Versandmitarbeitern startet im Frühjahr. Stets hatte das Unternehmen davon gesprochen, in Achim bis zu 2000 Arbeitsplätze schaffen zu wollen. Dass nun von „mehr als 1000 Mitarbeitern“ die Rede ist, bedeutet laut Amazon-Sprecher Stephan Eichenseher nur, „dass es sicher mehr Arbeitsplätze werden, aber wir werden Schritt für Schritt hochfahren. Deshalb möchten wir keine falschen Erwartungen wecken“.
Auch am vergleichbaren Standort Winsen liege die Belegschaft bei „etwas über 1800 Arbeitsplätzen, jetzt vor Weihnachten sind es deutlich über 2000“. Amazon-Mitarbeiter in der Logistik erhalten laut Konzern je nach Standort zwischen 11,30 Euro und 12,70 Euro brutto pro Stunde, steigend und plus Zusatzleistungen. Nach zwei Jahren verdienen Mitarbeiter durchschnittlich rund 2600 Euro brutto pro Monat.
Die Schaffung dieser Arbeitsplätze hält Achims Bürgermeister Rainer Ditzfeld für sehr wichtig, ebenso erwartet die Stadt von der Amazon Logistik Achim GmbH etwa eine halbe Million Euro jährlich an Gewerbesteuer. Zudem sieht Ditzfeld einen Imagegewinn in der Ansiedlung, die weitere andere in- und ausländische Unternehmen locken soll. „Die weiterhin hohe Nachfrage nach verfügbaren Flächen zeigt mir, dass wir mit der Vorbereitung für die Entwicklung des Gewerbegebietes Achim-West den richtigen Weg beschritten haben“, unterstreicht der Rathauschef.
Mittlerweile hat der Projektentwickler Garbe das neue Logistikgebäude in Achim übrigens an Union Investment verkauft. Dieses Logistik-Portfolio, so erklärt es Garbe, bestehe aus sechs Projektentwicklungen (darunter Achim) und zwei Bestandsobjekten. Die insgesamt knapp 220.000 Quadratmeter Fläche, die sich auf sechs Bundesländer verteilt, seien vollständig an Amazon vermietet.
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