
Die von der Gruppe SPD/Mindermann beantragte Bauleitplanung für den westlichen Teil des Achimer Bauernviertels, insbesondere für eine bestimmte Hofstelle an der Unterstraße (wir berichteten), wird von der Stadtverwaltung als nicht notwendig angesehen. Unter bestimmten Voraussetzungen empfiehlt sie den Fraktionen in ihrer jetzt vorliegenden Antwort, „auf einen Aufstellungsbeschluss für ein Bauleitplanverfahren zu verzichten“. Das sei möglich, wenn ein Bauantrag vorgelegt werde, der mit dem abgestimmten Bebauungskonzept übereinstimme. Offene Fragen sieht die Verwaltung allenfalls hinsichtlich einer Verbesserung der Verkehrssituation.
Denn der Hof an der Unterstraße soll veräußert werden. „Es ist vorgesehen, diesen Bereich mit drei Doppelhäusern und zwei Einfamilienhäusern zu bebauen“, erklärt die Verwaltung nun. Die derzeit noch bewirtschaftete Hofstelle besteht demnach aus mehreren landwirtschaftlichen Gebäuden und zwei Wohngebäuden, die über die Straße Zur Achimer Marsch erschlossen werden. Für ein an der Unterstraße gelegenes denkmalgeschütztes Wohn- und Wirtschaftsgebäude, das die traditionelle dörfliche Bauweise widerspiegele, „liegt eine Abrissgenehmigung vor, da eine Unterhaltung des Gebäudes wirtschaftlich nicht darstellbar ist“.
Das Bebauungskonzept mit drei Doppelhäusern und zwei Einfamilienhäusern fügt sich aus Sicht der Stadtverwaltung „grundsätzlich in seiner Dimensionierung in die umgebende städtebauliche Situation ein“. In Gesprächen mit dem Vorhabenträger sei die Gebäudegestaltung konkretisiert worden, die „an die traditionellen baulichen Elemente des Bauernviertels anknüpft und sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild harmonisch in die dörfliche Umgebung einfügt“, wie es aus dem Rathaus heißt.
Insgesamt stelle sich die Situation der bewirtschafteten Hofstelle durch die benachbarte von Wohnnutzung geprägte Bebauung sehr beengt dar. Auch wird das Erreichen der nicht in Hofnähe befindlichen Bewirtschaftungsflächen durch die engen Straßenquerschnitte und durch die beengte Parksituation in den Straßen des Bauernviertels erschwert – insbesondere durch die zusätzlichen Wohnungen am Schmiedeberg habe sich der Parkdruck erhöht.
Der Vorhabenträger hat der Verwaltung seine Bereitschaft signalisiert, für eine Optimierung der Verkehrssituation an der Unterstraße entsprechende Flächen an die Stadt Achim zu veräußern. Denn die Verkehrssituation im westlichen Bereich des Bauernviertels sei „kleinteilig und im erweiterten Bereich der Kirche überwiegend von Einrichtungsverkehren geprägt“. Die Unterstraße ist im Abschnitt zwischen Am Werder und Zur Achimer Marsch nur in Richtung Am Werder befahrbar. „Kopfsteinpflaster lässt diesen Abschnitt historisch aussehen“, urteilt die Verwaltung. Für den Radverkehr sei die Situation wegen des Kopfsteinpflasters „als sehr schlecht“ zu bezeichnen.
Eine Vergrößerung der Fläche für den Kfz-Verkehr sei ebenso abzulehnen wie eine Änderung der Verkehrsführung. Denn: „Es besteht die Gefahr, dass durch Änderungen zusätzlicher Verkehr (auch von der Bremer Straße) in diesen sensiblen Wohnbereich gezogen werden“. Dagegen sei eine Verbreiterung der Gehweganlage „auf rund der halben Straßenlänge des Abschnitts der Unterstraße im Rahmen der anstehenden Veränderungen im Bereich des Grundstücks Unterstraße 7 anzustreben“. Eine Verbesserung für den Radverkehr an der Unterstraße, wie von der Gruppe SPD/Mindermann ebenfalls beantragt, sei nur durch Aufhebung des Kopfsteinpflasters möglich – das aber lehnt die Verwaltung unter anderem aus finanziellen Gründen ab.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung tagt zu diesem Thema am Dienstag, 16. März, ab 17 Uhr öffentlich im Rathaus.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.