
Den ursprünglichen Aufstellungsbeschluss für die Neubebauung von Flächen an der Achimer Mühle hat der Stadtrat bereits 2014 gefasst, nun will er mit der ersten Änderung Nägel mit Köpfen machen und die Entstehung von rund 15 Einzel- und Doppelhäusern anschieben. Daran hat jedenfalls der Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend keinen Zweifel aufkommen lassen, zumal er mit acht zu eins Stimmen die Änderung empfohlen hat.
Einzig Wolfgang Heckel (WGA) stimmte gegen das Vorhaben und befand sich damit auf einer Linie mit einigen Anwohnern des Mühlenviertels, die sich zum einen in der öffentlichen Sitzung zu Wort gemeldet und zum anderen bereits während der Öffentlichkeitsbeteiligung ihre Bedenken geäußert hatten. Ihre Anliegen drehen sich im Wesentlichen um den gewünschten Erhalt von Bäumen, um die Entwässerung insbesondere der tiefer gelegenen Baugrundstücke und um eine Planstraße.
So beschrieb ein Anwohner der Langenstraße ausführlich die Probleme, die er vor allem für sich persönlich erwartet, wenn er nach Fertigstellung der Neubauten weiterhin rückwärts mit dem Auto von seinem Grundstück fahren wolle. Außerdem bezweifelte er, dass die sogenannte Planstraße C, die künftig von der Langenstraße aus ins Gebiet führen soll, dem zu erwartenden Verkehr gewachsen sei. Das sieht die Achimer Stadtverwaltung im Gegensatz zu ihm entspannt, die Strecke sei zum einen nur 30 Meter lang, zum anderen werde angesichts von nur vier dort entstehenden Wohneinheiten wenig Verkehr erwartet und wenn sich dort mal zwei Autos begegnen sollten, müsse eben eines (zurück-) weichen. Anders sei eine Zuwegung jedenfalls nicht möglich.
Neben der Planstraße C befindet sich die tiefer gelegene Fläche, die zu einem Überschwemmungsgebiet gehört, in dem alle Hundert Jahre mit einer Überschwemmung zu rechnen sei. Bisher steht die Fläche regelmäßig unter Wasser, wenn es stark geregnet hat. Das soll laut Verwaltung daran liegen, dass auch Wasser von dem benachbarten höher gelegenen Grundstück herunterläuft, das dort oben nicht versickert. Mit dem Neubaugebiet sollen die höher gelegenen Häuser ans Kanalnetz angeschlossen werden und damit soll sich das Problem für die Häuser unten erledigt haben. Das Wasser, das dann unten ankomme, könne dort auch versickern. Und falls nicht, könnten auch die Häuser ans vorbereite Kanalnetz angeschlossen werden. „Also sind Sie sich doch gar nicht sicher, dass das klappt“, argwöhnte ein Bürger, der dann von der Stadtplanung hören musste, dass Häuser nur dann an den Kanal gezwungen werden könnten, wenn keine Versickerung möglich ist. Davon geht die Stadt Achim aber nicht aus.
Letztlich ging es um den Dauerbrenner: Bäume. „Die Fläche wurde nach damaliger Nutzung gestaltet. Eine neue Nutzung kann sich nicht nach der damaligen Bepflanzung richten“, sagte Hans Baum (FDP). Dagegen machte sich Peter Bartram (Grüne) etwa für zwei Bäume auf der städtischen Fläche stark, von denen einer für eine Planstraße fallen soll und einer nur eventuell verschwinden muss. Die Verwaltung geht davon aus, dass vier Bäume ganz sicher gefällt und ersetzt werden müssen. Es entbrannte eine Grundsatzdiskussion über Bäume, Ersatzpflanzungen und die Achimer Baumschutzsatzung, wie sie bei nahezu jedem öffentlichen Bau(m)vorhaben geführt wird. Heckel hätte mit Blick auf dem Klimaschutz gerne alles Grün auf der öffentlichen Fläche erhalten und stimmte daher gegen die Änderung des Bebauungsplans.
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