
Während sich der Sommer in diesen Tagen mit Temperaturen von bis zu 30 Grad noch einmal aufbäumt und zum Baden unter freiem Himmel geradezu animiert, erholt sich das Wasser im Otterstedter See nur langsam von seinem Blaualgenproblem (wir berichteten). Doch nachdem der Landkreis Verden das Gewässer noch im Juli während der wärmsten Woche des Jahres mit einem kompletten Badeverbot belegt hatte, ist der auch wegen seiner angrenzenden Gastronomie sehr beliebte See mittlerweile immerhin zum Baden wieder eingeschränkt geeignet. Derweil arbeiten die Ottersberger Gemeindeverwaltung und die politischen Gremien an einer Lösung des Problems.
Am Donnerstag, 29. August, wollen daher die Mitglieder des Otterstedter Ortsrates und des Ausschusses für Umweltschutz und Landschaftspflege in einer gemeinsamen Sitzung, die um 20 Uhr in der Gaststätte „Haus am See“ beginnt, auf Empfehlung der Verwaltung die einmalige Einbringung von Bentophos beschließen, dessen Grundstoff aus dem natürlichen Tonmaterial Bentonit besteht und als effektives Mittel zur Algenprävention gilt. Damit soll der Otterstedter See laut Verwaltung für die nächsten Jahre blaualgenfrei gehalten werden. Parallel dazu sollten die vom Landkreis Verden geforderten Maßnahmen zur Untersuchung und Lösungssuche angeschoben werden. Für die Einbringung von Bentophos liegt derweil ein Angebot in Höhe von 33 320 Euro vor. Weil nur Haushaltsmittel von 9000 Euro zur Verfügung stehen, müssten die Restmittel in einen noch aufzustellenden Nachtragshaushalt eingearbeitet werden.
Für die Abwicklung dieser zusätzlichen Untersuchungen soll zudem ein Antrag auf Förderung entsprechend der „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Vorhaben der Seenentwicklung“ gestellt werden. Auch hier sind die Haushaltsmittel für die Finanzierung des Eigenanteils entsprechend der Förderrichtlinie in den Haushalt einzustellen. Bestärkt werden Verwaltung und Politik von den Erfahrungen der Gemeinde Stuhr, die Bentophos in den Jahren 2006 (21,5 Tonnen), 2009 (vier Tonnen), 2012 (drei Tonnen) und zuletzt 2017 (vier Tonnen) in den Silbersee eingebracht hat, der doppelt so groß ist wie der Otterstedter See.
Beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte die Gemeinde zudem in der jüngsten Förderperiode einen Fördermittelantrag gestellt und auch bewilligt bekommen. Gefördert werden dort unter anderem Grundwasseruntersuchungen für das Erstellen einer physikalischen und chemischen Nährstoffbilanz, die Einrichtung von fünf Grundwassermessstellen, Untersuchungen des Oberflächengewässers und zur Fischfauna, die Sedimentanalytik sowie die Vermessung des Seegrundes. Der Flecken Ottersberg hatte derweil schon im Jahr 2016 vergeblich versucht, Fördergelder vom Landesbetrieb zu erhalten. Nun soll ein weiterer Anlauf erfolgen. Bis zum 16. September ist der neuerliche Antrag dort einzureichen, will man von der voraussichtlich letzten Förderperiode noch profitieren. Sollte dem Förderantrag vom NLWKN zugestimmt werden, sind die vorgesehenen Leistungen wiederum auszuschreiben.
Das nicht zu unterschätzende Blaualgenproblem am Otterstedter See hält Verwaltung, Politik und Bürger des Fleckens Ottersberg bereits seit Jahren auf Trab. Blaualgen sind giftig und können Hautirritationen verursachen. Beim Verschlucken können sie zu Schwindel und Erbrechen führen. Besonders gefährdet sind Kinder. „Wegen der Algenvermehrung ist die Sichttiefe im Wasser deutlich herabgesetzt. Sie beträgt derzeit weniger als 50 Zentimeter, sodass die Wasserrettung erheblich erschwert wird“, heißt es dazu vom Landkreis.
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