
Eine klassische Berufsbörse, bei der sich verschiedene Unternehmen mit Infoständen vorstellen und so für ihren Berufsstand werben, gibt es inzwischen an fast jeder weiterführenden Schule in der Region. Das Achimer Gymnasium am Markt (Gamma) jedoch wollte das Ganze noch einmal anders aufziehen und veranstaltete am Donnerstag für seine Elft- und Zwölftklässler einen etwas anderen Berufsinformationstag.
Statt „nur“ Unternehmen vorzustellen, gaben an diesem Tag auch Eltern und ehemalige Schüler einen Einblick in ihren Berufsalltag und beantworteten in kleinen Gesprächsrunden alle Fragen rund um ihre Tätigkeit. „Die Idee dahinter ist, dass die Eltern den Schülern aus erster Hand erzählen können, wie der Berufsalltag aussieht“, erklärte Schulleiter Dirk Stelling das Konzept. Sie würden keine Werbung für eine bestimmte Firma machen, sondern einfach einen persönlichen Einblick aus der Praxis präsentieren. „Der Rahmen dieser Berufsmesse ist im wahrsten Sinne des Wortes familiärer“, sagte Stelling.
Acht verschiedene kleine Vortrags- und Gesprächsrunden gab es für die Schüler. Die Hälfte wurde von Eltern und ehemaligen Schülern bestritten, die andere von Unternehmen aus dem Landkreis. Vier dieser Veranstaltungen mussten die Schüler verpflichtend besuchen. „Aber sie konnten sich natürlich auch freiwillig mehr Vorträge anhören“, sagte Stelling. Immerhin sei das Angebot durchaus vielseitig gewesen. Die Auswahl reichte vom Architekten über die Zahnärztin und den Programmierer bis hin zur Finanz- und Versicherungsmaklerin. „Uns war es wichtig, möglichst viele verschiedene Berufe vorstellen zu können“, erklärte Edeltraud Abeln, Lehrerin am Gamma und Organisatorin des Projektes. Umso mehr habe sie sich gefreut, dass die Rückmeldung der Mütter und Väter so positiv gewesen sei.
Eine dieser Mütter war Katja Schwede. In insgesamt zwei Vorträgen brachte sie den Schülern ihren Beruf als Finanz- und Versicherungsmaklerin näher. Sie erzählte von ihren Anfängen als Auszubildende bei der Sparkasse und ihrem weiteren Weg bis zur Gründung einer eigenen Firma. „Ihr seht, man kann auch ohne Studium erfolgreich werden, wenn man eine gute Ausbildung hatte“, appellierte Schwede an die Schüler. Diese zeigten sich mit Blick auf Fragen an die Finanzmaklerin zwar zunächst zurückhaltend, im Anschluss an den Vortrag wurde Schwede allerdings bereits nach einem Praktikumsplatz gefragt. „Eine solche Veranstaltung ist für mich auch eine Gelegenheit, die Branche in ein positiveres Licht zu rücken“, freute sich Schwede.
Im selben Raum, wo die Finanz- und Versicherungsmaklerin am Vormittag ihren Vortrag hielt, hatte morgens bereits Ulrich Itzenga vor den Schülern gestanden. Er selbst ist Architekt und nutzte seine Präsentation auch dazu, mit einigen Klischees über das Berufsbild aufzuräumen. „Der Beruf des Architekten wird oft durch eine rosarote Brille gesehen“, sagte er. „Viele sehen nur den künstlerischen Aspekt.“ Dabei gehöre noch viel mehr dazu. „Der Beruf ist sehr vielseitig, es gibt hohe technische Anforderungen und soziale Kompetenzen sind ebenso gefordert“, erklärte Itzenga. Und all das wollte er eben auch den Schülern vermitteln.
„Ich hätte mir damals als Schüler einen solchen Einblick in die Praxis auch gewünscht“, sagte Itzenga. Aus diesem Grund habe er auch nicht lange überlegt, ob er das Projekt unterstützen wolle. „Ich finde es sehr gut, den Schülern schon jetzt die Möglichkeit zu geben, einen Einblick in den richtigen Berufsalltag zu bekommen.“
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