
Saftiges Grün: Fehlanzeige. Die gelbe Wiese neben dem Sportplatz hinter der Achimer Realschule zeugt von der Trockenheit, hat aber seit Montag ein paar Farbtupfer zu bieten. Denn der erste "Campus Open Air Achim" hat dort nun – und noch bis zum 26. Juni – im wahrsten Sinne des Wortes seine Zelte aufgeschlagen. Da ist zuallererst ein weißes Tipi, in dem Strohballen zum gemütlichen Sitzkreis einladen, während die dunkle Teestube eher gediegenere Gemütlichkeit verspricht.
Aber egal, wonach Jugendlichen der Sinn steht: Sie können die nächsten beiden Wochen nach der Schule dort eine Menge ausprobieren oder einfach nur relaxen. Ab 13 Uhr ist der Campus mit Jugend- und Sozialarbeitern besetzt, jeweils ab 15 Uhr beginnt das Programm. Zielgruppe sind Jugendliche ab der siebten Klasse, an sie richten sich die Angebote in erster Linie, aber auch Jüngere sind gern gesehene Gäste. Und ausgerechnet die bevölkerten am Montagnachmittag den menschlichen Tischkicker, der sich mit seinen dicken, blauen Wänden auf der Wiese breit machte.
Ausschließlich Jungs hatten sich an die quer übers Spielfeld gespannten Seile gebunden, die die Stangen eines Tischkickers symbolisieren sollen. "Ist heiß, macht aber Spaß", sagten sie angesichts der Sonne, die gnadenlos aufs Spielfeld schien. Außer Julian hatten zunächst auch alle Spaß. Er aber, der Torwart, musste bereits einmal hinter sich greifen – und dann das: "Du hast immer gemeckert, dass du im Tor sein willst, das hast du nun davon", musste er sich von einem Mitspieler anpflaumen lassen. Die nächsten beiden Bälle aufs Tor konnte er zwar abwehren, aber als sein Abwurf genau auf dem Kopf eines Gegenspielers landete und von dort ins Tor bugsiert wurde, war es das für Julian. "Darf ich jetzt Torwart sein", fragte ein Mitspieler mit Nachdruck und sie wechselten die Positionen.
Nachdem sich alle Hitzköpfe aus dem menschlichen Tischkicker an der aus Paletten gefertigten Bar abgekühlt hatten, ging es weiter. Währenddessen waren etwa Till Bräkling von der Stadt Achim oder Jan-Henning Göttsche vom Verein SoFa noch mit Aufbauarbeiten beschäftigt. Göttsche trieb mit dem Hammer Heringe in den Boden, um das aufblasbare Spielfeld zu fixieren. "Das war schon eine Menge Vorarbeit, die wir bisher geleistet haben, aber gleich können wir erst mal durchschnaufen", sehnte er Pause und Abkühlung herbei. Bräkling erklärte, dass es keinen offiziellen Startschuss für den Campus geben wird, jeder könne nach Lust und Laune die nächsten Tage vorbei schauen und vor Ort das jeweilige Tagesprogramm erfragen.
Das Campus-Dorf wird die nächsten Tage noch wachsen, größere Zelte für Workshops stehen sogar schon auf dem Gelände. Der "Campus Open Air Achim" soll ein Ort sein, "an dem man sich trifft, etwas lernt und sich beteiligt". So haben es, wie berichtet, die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Akteuren der Jugendarbeit beschrieben, die die Angebote für die Jugendlichen auf die Beine stellen. Die jungen Leute können dort ganz ungezwungen mit Paletten bauen, T-Shirts bedrucken, Erste Hilfe lernen, Graffiti gestalten, auf der offenen Bühne performen, auf Kisten klettern, tanzen, spielen oder einfach nur Freunde treffen und sich austauschen. Und das alles dort, wo sie sich sowieso aufhalten: an der Schule.
Die Aktionen finden bis 18 oder 19 Uhr statt, selbst sonnabends soll es Angebote geben. Die Kosten für den ersten Campus belaufen sich auf insgesamt 23 000 Euro. Finanzielle Unterstützung erfahren die Organisatoren durch die Stiftung der Kreissparkasse Verden, das Paritätische Jugendwerk und die Stadt Achim.
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