
Grasberg. Johannes Gabriel steht in der Küche des Grasberger Neo Tokio und setzt Teewasser auf. Zwei Jungen sitzen auf Barhockern am Rechner und surfen durchs Netz. Aus einem Nachbarraum dringt leises Kichern. Grasberger Jugendliche treffen sich hier jeden Montag, Mittwoch und Freitag zum Chillen, Quatschen und Spielen – offene Jugendarbeit heißt das Konzept: Viel Gestaltungsraum, wenig Programm und vor allen Dingen: kein Druck. „Den Neuen“ – und damit meinen sie hier Johannes Gabriel – haben viele bereits in ihr Herz geschlossen. Der gebürtige Koblenzer sitzt seit Anfang des Jahres gemeinsam mit Ulrike Aping im Boot des „Neo Tokio“, dem Grasberger Jugendfreizeitheim, Am Berg 5. Der Diplom-Sozialpädagoge füllt die Lücke, die durch den Weggang von Tobias Kunert entstanden ist. „Zumindest versuche ich das“, sagt der 36-Jährige vorsichtig.
Billard, Dart, Kicker, Basketball, Musik, Internet und Tischtennis sind im Neo Tokio seit Jahren feste Größen. Viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen sieben und 21 Jahren nutzen dieses Angebot an drei Nachmittagen in der Woche. Gabriel wünscht sich zukünftig ein paar mehr festere Programmpunkte: „Was Kreatives und Kochen“, nennt er Beispiele.
Mit 30 Stunden dabei
Vor seinem Antritt in Grasberg hat der Pädagoge viereinhalb Jahre eine Jugendeinrichtung in Sittensen geleitet. An der Wörpe reizt ihn das Arbeiten im Team. Mit 30 Stunden ist Gabriel ab jetzt dabei. Einen Teil davon beschickt er in der Außenstelle des Jugendfreizeitheims an der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Grasberg down town im sogenannten Little Tokio. Montags und mittwochs ist er hier von 12.30 bis 15.30 Uhr anzutreffen, bietet Spiele, Bastelstunden und Malangebote an. Die neuen hellen Räume des Little Tokio, im Erdgeschoss neben der Bücherei, haben eine Teeküche und viel Platz zum Ausruhen. Wer will kann auch hier Tischkicker oder Billard spielen.
Gabriel sieht in beiden Einrichtungen noch viel Potenzial und will die Angebote an beiden Standorten enger miteinander verknüpfen. Auch im Little Tokio könne er sich gut eine Kochgruppe vorstellen. Gemeinsame Spielstunden mit Siedler von Catan oder Wizard würde er gerne regelmäßig anbieten.
Nach seinem Studium in Braunschweig absolvierte Gabriel ein Anerkennungsjahr in der Freizeit- und Begegnungsstätte in Oese. Auch im Studium waren Kinder- und Jugendarbeit seine Schwerpunkte. Der leidenschaftliche Dartspieler hat seither vor allen Dingen eine Botschaft für seine Schützlinge: Es gibt viele Möglichkeiten, um Kraft zu sammeln. Sport gehört für Gabriel auf jeden Fall dazu, aber auch Malen und kreativ sein. Sein Motto: „Es gibt immer einen Weg. Es gibt immer eine Lösung.“ Auf der Schulausschusssitzung am 22. Februar ab 19 Uhr, will sich „der Neue“ dem Rat und der Öffentlichkeit im Grasberger Rathaus vorstellen. „Die Kinder kennen mich ja schon.“
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