
Bereits von draußen konnten Spaziergänger den vielstimmigen Gesang hören. Es wurde musikalisch am vergangenen Sonnabendnachmittag im Gemeindehaus der Sankt-Laurentius-Kirche. Micha Keding war vom Kirchenkreis Verden eingeladen worden, um den Achimern etwas über Gospelmusik beizubringen. Seit 20 Jahren bietet der Gospelmusiker seine Workshops bereits in ganz Deutschland an. Am vergangenen Sonnabend war es jedoch eine Art Heimspiel, denn Keding lebt bereits seit fünf Jahren in Achim. Den ganzen Nachmittag über studierte er mit etwa 80 Teilnehmern mehrere Gospelsongs ein. Am Abend wurden dann in einem Abschlusskonzert in der Kirche die Ergebnisse präsentiert.
In einem großen Halbkreis saßen die Sänger und Sägerinnen um ein großes Klavier herum. An diesem saß Micha Keding und sang ihnen die einzuübenden Stücke vor. Das in Sopran und Bass aufgeteilte Publikum wiederholte die vorgetragenen Stücke. Dabei hielt sich keiner zurück, und jeder sang so gut und vor allem laut, wie er oder sie konnte. Keding unterbrach seine Schüler immer wieder, um sie zu korrigieren und ihren Gesang zu verbessern. Hier eine Tonhöhe mehr, da ein wenig lauter. Dabei nutzte er sogar bekannte Kinderlieder als Beispiel, um seine Anweisungen verständlicher zu machen.
Die Liebe zur Musik geht in Micha Kedings Familie weit zurück. Bereits seine Eltern waren Kirchenmusiker. Von seinem Vater übernahm er schließlich die Führung seines ersten Gospelchores. Auch seine Frau Ulrike und seine Kinder Annika und Mattes unterstützen ihn tatkräftig bei seinen Workshops. Ulrike Keding übernimmt dabei den größten Anteil der Organisation. Seine Kinder hingegen spielen Verkäufer für die Produkte ihres Vaters. Von CDs bis hin zu Liederbüchern mit Klavierpartituren – das gibt es alles für angehende Gospelmusiker zu erwerben.
Dabei schreibt Micha Keding die meisten Lieder seiner Songbücher selbst. Auch im aktuellen Liederbuch, das für den Workshop am Sonnabend genutzt wurde, stammen zehn von 14 Liedern von ihm. Manche seiner Lieder seien sehr persönlich, wie er sagt. So wie zum Beispiel die vielen Lieder über Heimat, die während des Umzuges der Familie Keding von Bremen nach Achim entstanden seien. Seine Kinder zeigten sich genauso begeistert von der Musik wie der Gospelmusiker selbst. „Ich kann mir vorstellen, das später auch mal zu machen“, sagte seine Tochter Annika, die Schlagzeug spielt. Neben Amateurmusikern nahmen aber auch viele bereits vorhandene Musikgruppen an dem Workshop teil. Darunter der Frauenchor „Every Sing“ der Teil des Oytener Liederkranzes ist. Thomas Birkener, Chorleiter von „Every Sing“ erzählte über die Teilnahme an dem Workshop: „Man nimmt bei jedem Workshop neue Ideen und Techniken mit“. Dieser Meinung war auch Micha Keding selbst. „Die Leute lernen am liebsten neue Lieder“, sagte er. Im Vordergrund solle jedoch der Spaß an der Musik stehen.
Viele der Zuschauer waren vor allem von den einfachen Melodien begeistert, die einem die Gospelmusik liefert und die überall eingebaut werden könnten. Auch das Abschlusskonzert war, nach der Meinung der Teilnehmer, ein großer Erfolg. Micha Keding zeigte sich beeindruckt von der Leistung seiner Schüler, die in kürzester Zeit fünf Lieder auf die Bühne bringen konnten.
Viele der Workshopteilnehmer sind sich darin einig, dass es unbedingt eine Wiederholung geben müsse. Für die Zukunft seien bereits weitere Projekte geplant. Darunter zum Beispiel ein Klavier-Workshop oder ein Chorprojekt zum bald stattfindenden Martin-Luther-Musical.
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