
Das alte Gebäude an der Großen Straße in Langwedel, in dem bis vor einigen Monaten mehr als 70 Jahre lang die Druckerei Mack ihren Sitz hatte und das davor als Zigarrenfabrik und Hotel genutzt worden war, wird abgerissen. Da führt kein Weg dran vorbei, machte Lothar Schwalenberg von der Planungsgemeinschaft Nord GmbH (PGN) am Dienstagabend bei der Sitzung des Langwedeler Bauausschusses deutlich. Wie berichtet, plant die Specht-Gruppe, auf dem Gelände der ehemaligen Druckerei und des angrenzenden Lebensmitteldiscounters eine Altenpflegeeinrichtung sowie Servicewohnungen für betreutes Wohnen zu errichten. Die Politik hatte – auch auf Wunsch von einigen Bürgern – den Investor darum gebeten, für das Vorhaben die Fassade des alten ortsbildprägenden Gebäudes zu erhalten. Dieser hatte daraufhin die PGN beauftragt, diese Machbarkeit zu untersuchen.
„Ziel war es, herauszufinden, ob das Bestandsgebäude integriert werden kann“, erläuterte Schwalenberg, der die Ergebnisse nun vorgestellt hat. Und es gab nicht viel Positives, was er über das alte Gebäude sagen konnte. So entspreche es energetisch überhaupt nicht den heutigen Maßstäben. Außerdem sprach der Fachmann von Rissen in der Fassade und von Durchfeuchtungen, auch wenn der „Grundkörper als solcher wenig Schäden“ aufweise. Doch viel problematischer als der Zustand seien die räumlichen Gegebenheiten, die nicht zum geplanten Konzept passen. Schwalenberg nannte diesbezüglich unter anderem „unbrauchbare Treppenhäuser“ und die hohen Raumhöhen bis zu einer Höhe von vier Metern. Nicht nur, dass diese unnötig viel Energie verschlingen, es könnten bei dieser Einteilung auch deutlich weniger Zimmer in der Seniorenresidenz untergebracht werden als geplant.
Und so wäre eine Sanierung nach den Zahlen der PGN grundsätzlich nur geringfügig teurer als der Neubau – beides liegt bei etwas mehr als zwei Millionen Euro. Aber da im Falle einer Sanierung weniger Platz zur Verfügung stehen würde, gibt es beim Preis für den nutzbaren Quadratmeter einen entscheidenden Unterschied. Liegt dieser bei einem Neubau nur bei rund 1850 Euro pro Quadratmeter, steigt er bei einer Sanierung auf mehr als 2400 Euro. „Der Aufwand für eine Sanierung steht in keinem Verhältnis zum Nutzen“, bilanzierte Schwalenberg, zumal bei einem Altbau auch immer noch etwas Unvorhergesehenes passieren könne, was die Kosten schnell weiter ansteigen lassen.
Doch die Specht-Gruppe hatte ja schon im Vorfeld der Gebäudeuntersuchung angekündigt, die Fassade der alten Druckerei als Vorbild für den Neubau zu nehmen, um die ortsbildprägende Gestalt zu erhalten. Und so zeigte die Darstellung der Vorentwurfsplanung auch einen Gebäudekörper, der besonders mit den markanten Fenstern sehr stark an den aktuellen erinnert. „Die Hauptelemente werden wieder aufgenommen“, sagte auch Schwalenberg. Betont haben wollte die PGN, dass die Planung im Detail natürlich noch angepasst werden könnte.
„Die prägende Gestalt wird erhalten bleiben“, zeigte sich Bürgermeister Andreas Brandt zufrieden. Auch sonst gab es trotz der Abrissnachricht fast ausnahmslos positive Reaktionen der Anwesenden auf den Entwurf. „Ich kann damit gut leben, es sieht fast so aus wie vorher“, sagte Langwedeles Ortsbürgermeister Marco Behrmann, der die Seniorenresidenz für den Ort grundsätzlich als „Sechser im Lotto“ bezeichnete. Nur Andreas Noltemeyer (WGL) war nicht zufrieden. Für ihn sei das Vorhaben, neu auf alt zu trimmen, ein „gekünsteltes Projekt“. Sonst aber war die einhellige Meinung, dass die Specht-Gruppe der Gemeinde mit dieser Planung sehr entgegengekommen sei. Schließlich ist es Sache des Investors, was er – im Rahmen der Bebauungsplanrichtlinien – auf seinem Grundstück errichtet.
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die seute deern wurde schon lange vorher 'abgewrackt'.
was jetzt kommt, ist leichenfledderei.