
Fischerhude. Schon 1896 war Otto Modersohn mit seinem Freund und Malerkollegen Fritz Overbeck nach Fischerhude gekommen und beide waren begeistert von der Landschaft, die von den Wasserläufen der Wümme durchzogen ist und deren Spiegelungen das Märchenhafte dieser Ortschaft betonte. „Ihren Malerkollegen in Worpswede erzählten die beiden Künstler nichts von ihrer Entdeckung“, erzählt Rainer Noeres bei den einleitenden Worten zur Eröffnung der Sonderausstellung „Otto Modersohn – Fischerhude 1908 – 1915“, die im Fischerhuder Museum am Sonnabendabend eröffnet worden ist.
Ab 1908 zeichnete sich ab, dass die Zeit der „Alten Worpsweder“ zu Ende ging. Zu dieser Kunst hatten sich neue Strömungen gesellt. Besonders die französische Malerei beeindruckte Otto Modersohn und so setzte er sich 1911 als einziger „Worpsweder“ für den Ankauf des Bildes „Mohnfeld“ von Vincent van Gogh durch die Bremer Kunsthalle ein. In seinen Bildern entwickelte er den Duktus des Farbauftrags aus seiner Zeit in Worpswede weiter und betont die Wertigkeit des Materials, um dann wieder die Zurückhaltung der Form zu postulieren.
Die Sonderausstellung im Otto-Modersohn-Museum zeigt das Spektrum der Jahre 1908 bis 1915 in Fischerhude, und der Besucher kann die Auseinandersetzung des Künstlers mit Form und Inhalt anhand der gezeigten Bilder erforschen. Auf eine der Wände ist ein Zitat aus Otto Modersohns Tagebuch gemalt, das seine Sicht in dieser Auseinandersetzung beschreibt: „Das ist, was Paula immer sagte, nicht die Technik als solche im Auge haben, jede ist gut, nur in Form und Farbe ausdrücken, was man vorhat. Die Phantasie des Beschauers muss vor allen Dingen angeregt werden; darum nicht zu weit ausführen.“
Die Reduzierung der Form auf das Wesentliche, damit dem Betrachter noch Raum für Eigenes bleibt, ist ein Ziel, das sich aus dem Aufbruch der Kultur, besonders in den Medien Malerei, Musik und Tanz, am Anfang des vergangenen Jahrhunderts entwickelt hat und zur Entdeckung der Abstraktion führte. Ein Entwicklungsstrang fand im beschaulichen Fischerhude statt und ist in dieser Sonderausstellung mit vielen Exponaten zu erleben.
Die Ausstellung in Fischerhude sieht sich als Ergänzung zur Ausstellung „Paula Becker & Otto Modersohn – Kunst und Leben“ in Bremen. Beide sind noch bis zum 6. Januar 2019 zu sehen.
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