
Vier zugelassene Badeseen existieren im Landkreis Verden. Alle vier Wochen zwischen Mitte Mai und September untersucht das Wasserlabor des Fachdienstes Gesundheit der Kreisverwaltung diese Seen bakteriologisch und veröffentlicht die Ergebnisse. Laut der jüngsten Untersuchung ist die Badewasserqualität des Blender, Oyter, Otterstedter und Stedeberger Sees mindestens gut, in den Gewässern in Oyten und Dörverden sogar ausgezeichnet. In den beiden schlechtesten Kategorien mangelhaft und ausreichend ist keiner der Seen eingestuft, wenngleich das Gesundheitsamt aktuell einen Hinweis zum Otterstedter See gegeben hat, der mittlerweile eine Kategorie schlechter abschneidet als noch im Sommer 2018.
Bereits jetzt besteht dort laut Wasserlabor „ein vermehrtes Aufkommen an Blaualgen“. Die Bereiche, in denen sich je nach Wind- und Wellenverhältnissen Ansammlungen bilden, sollten demnach gemieden werden – erst recht von Kindern und Hunden, weil sie Wasser schlucken.
Dennoch gilt für den Otterstedter See nach wie vor: Er ist zum Baden geeignet, die Wasserqualität sei gut. Die Belastung mit Bakterien fäkaler Herkunft wie Escherichia coli (E.coli) und Enterokokken liegen aktuell – auch bei den anderen drei Seen – weiter unter den Grenzwerten. „Die Ergebnisse der letzten Jahre weisen für den Otterstedter See zwar eine überwiegend gute bakteriologische Badegewässerqualität aus, die jedoch nicht den ökologisch bedenklichen Zustand aufzeigt“, heißt es vom Gesundheitsamt. Die rund um den See liegenden Wochenendhäuser wurden 1975 an eine Abwasserkanalisation angeschlossen, aber bis dahin gelangten Abwässer in den See und führten zu starker Nährstoffanreicherung mit sauerstofffreiem Tiefenwasser.
So führten zum Ende der Badesaison 2018 höhere E.coli-Nachweise zu einer Abwertung der Qualitätseinstufung des Otterstedter Sees von „ausgezeichnet“ auf „gut“. Das Gesundheitsamt erklärt: „Es liegen Einleitungen im größeren Umkreis der Badestelle vor, die die Badegewässerqualität eventuell beeinflussen können.“ Gelegentlich können aber auch bei Starkregenereignissen erhöhte E.coli-Werte auftreten. Massenentwicklungen an Blaualgen wurden an diesem nährstoffreichen Gewässer seit 2015 gelegentlich beobachtet, ebenso wie ein Massenvorkommen an Makroalgen oder Phytoplankton.
Laut dem niedersächsischen Gesundheitsamt treten die Massenvermehrungen von Blaualgen (Cyanobakterien) vor allem bei hohen Wassertemperaturen in den Sommermonaten auf – sie gehören allerdings nicht zu den Algen, sondern zu den Bakterien. Nicht nur, dass durch sie das Wasser optisch unansehnlich wird und einen üblen Geruch nach faulen Eiern und Gülle sowie nach Ammoniak aufweisen kann, sie können zu allergischen Haut- und Schleimhautreizungen führen. Giftstoffe (Toxine), die von den Cyanobakterien gebildet werden, können Leber- und neurotoxische Wirkung entfalten. Einige von ihnen können im menschlichen Körper nicht abgebaut werden. „Daher ist ein Verschlucken von Wasser, das stark mit Cyanobakterien durchsetzt ist, unbedingt zu vermeiden.“
Denn dadurch könnten akute Symptome wie Durchfall auftreten, der auch mehrere Tage anhalten kann. „Es gilt vor allem kleine Kinder vor Verschlucken von solchem Wasser zu schützen, besonders wenn sie in flachen Uferzonen spielen und über Hand- zu Mundkontakte Toxine aufnehmen könnten.“ Tödliche Vergiftungen seien bei Tieren beschrieben, die dieses Wasser als Tränkewasser nutzten; bei Menschen ist dieses nach dem Baden in belastetem Wasser aber nicht bekannt.
„Durchschwimmt man eine Wasserschicht, die mit Cyanobakterien durchsetzt ist, verfangen sie sich in der Badekleidung und können auch später noch ihre hautreizende Wirkung entfachen“, erläutert die Behörde. Daher sollten Betroffene sofort nach dem Verlassen des Wassers duschen und die Badekleidung wechseln oder diese mindestens sehr gut ausspülen. „Wir empfehlen, auf das Baden zu verzichten, wenn man in knietiefem Wasser aufgrund der beschriebenen Merkmale die Füße nicht mehr sehen kann“, betont die Gesundheitsbehörde.
Der Blender See wird aufgrund der Messergebnisse ebenfalls mit „gut“ bewertet. Das war auch in den vergangenen Jahren der Fall, aber auch dieser See habe einen „ökologisch bedenklichen Zustand“. Er wurde wegen höherer E.coli-Nachweise zum Ende der Badesaison 2016 auf den Zustand „gut“ abgewertet. Auch in Blender lägen Einleitungen im größeren Umkreis der Badestelle vor, die sich auf die Badegewässerqualität auswirken könnten.
Bestnoten gibt es für den Oyter See und den Stedeberger See, deren Qualität unverändert „ausgezeichnet“ sei. In Oyten liegen demnach „keine Einleitungen oder Nutzungen vor, die eine hygienische Beeinträchtigung der Badegewässerqualität befürchten lassen würden“. Das gilt auch für das Gewässer in Dörverden, wo die Badestelle für Nutzer des Campingplatzes südöstlich des Sees zugänglich sei. Der Stedeberger See ist aber der einzige See aus dem Quartett, an dem seit 2015 keinerlei Massenentwicklungen an Blaualgen beobachtet wurden.
Die regelmäßig aktualisierten Messdaten sind auf der Internetseite des Landkreises unter www.landkreis-verden.de in einer eigenen Rubrik einsehbar.
Grenzwerte
Weisen Indikatoren wie Escherichia coli (E.coli) und intestinale Enterokokken auf eine Überschreitung gewisser Konzentrationen von fäkaler Krankheitserregern hin, wird angenommen, dass die Gesundheit badender Personen gefährdet werden könnte, sie aber nicht gefährdet sein muss. Derzeit ist die Konzentration von Fäkalbakterien in Relation zu den festgelegten Grenzwerten in allen vier Badeseen im Landkreis Verden verschwindend gering.
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