
Für die Menschen, die sich der Ottersberger Christophorus-Kirchengemeinde Ottersberg verbunden fühlen und sich bestenfalls sogar aktiv in diese Gemeinschaft einbringen, ist 2019 ein ganz besonderes Jahr. Nicht nur, dass es das 60-jährige Bestehen der 1959 gegründeten Christophorus-Kirchengemeinde zu feiern gibt. Die historische Fachwerkkirche wird gar 350 Jahre alt. Grund genug für das Organisationsteam um Pastorin Wiebke Ridderskamp, die beiden runden Geburtstage in einem angemessenen Rahmen zu feiern. Für Sonntag, 22. September, lädt die Kirchengemeinde somit zur Doppelfeier ein. Beginn ist um 15 Uhr mit Spielen für Kinder rund um die Kirche.
Auch Dr. Hans-Christian Brandy lässt sich einen Besuch in Ottersberg nicht entgehen. Der Landessuperintendent leitet ab 16 Uhr den Festgottesdienst, im Anschluss daran wird zum Empfang in das Gemeindehaus eingeladen. Eine bewegte Vergangenheit hat derweil die Ottersberger Fachwerkkirche. Den Überlieferungen zufolge wurde das Gotteshaus am 27. Dezember 1669 eingeweiht. Die vorherige Kirche war zuvor im 30-jährigen Krieg zerstört worden. „Seit dieser Zeit steht sie an zentraler Stelle im Flecken und prägt das Ortsbild“, weiß Pastorin Wiebke Ridderskamp zu berichten, die seit viereinhalb Jahren im Amt ist und sich mittlerweile „richtig angekommen“ fühlt.
Zunächst aber, in den Jahrhunderten darauf bis zur Eigenständigkeit ab dem Jahr 1959, war die Fachwerkkirche als sogenannte Kapellengemeinde noch ein Teil des Otterstedter Kirchspiels. „Es gab immer wieder Bestrebungen zur Eigenständigkeit“, zitiert Ridderskamp aus der Geschichte der Kirche. Durch den Zuzug der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg sei die Bevölkerungszahl um 1500 Menschen gewachsen, weiß derweil Frauke Vakilzadeh vom Ottersberger Kirchenvorstand zu berichten. Die kirchliche Versorgung war vor diesem Hintergrund kaum noch durch einen Pastor zu leisten gewesen. Bereits im Jahr 1957 kam es daher zur Gründung einer zweiten Otterstedter Pfarrstelle mit Sitz in Ottersberg. Weitere zwei Jahre später, 1. Oktober 1959, erfolgte die per Urkunde verordnete kirchliche Selbstständigkeit für die Christophorus-Kirchengemeinde.
Benannt ist die Christophorus-Kirche derweil nach dem legendären Märtyrer und Schutzheiligen der Fährschiffer, Reisenden, Kinder und aller, die einen Übergang zu bewältigen haben. In den vergangenen sechs Jahrzehnten hat sich die Zahl der Mitglieder indes stark verändert. Im Jahr 1959 gehörten 3000 der 3200 Einwohner der Kirchengemeinde an. Doch während die Einwohnerzahl stetig stieg, sank die Zahl der Mitglieder kontinuierlich. Einen rasanten Wandel erlebte aber auch das Kirchengebäude. Im Jahr 1950 erfolgte die Umgestaltung des Altars und der Kanzel. Eine Aufwertung erhielt zwölf Jahre der Glockenturm durch zwei neue Glocken.
Die nächste große Renovierung nach der Selbstständigkeit folgte im Jahr 1967 und fiel in die Amtszeit von Pastor Schulze. Es gab neues Gestühl, 24 Bänke, einen neuen Fußboden, Heizung, Buntglasfenster und eine neue Deckenbemalung. Im Jahr 1993 folgte die grundlegende Renovierung, die anderthalb Jahre dauerte. Dazu gehörten die Erneuerung des Fachwerks mit Entfernung des Mauerwerks sowie die Dachstuhlsanierung mit Wärmedämmung und neuer Innenbemalung.
Für Pastorin Wiebke Ridderskamp und ihre Mitstreiterinnen aus dem Organisationsteam ist die Doppelfeier auch ein Anlass, um eine Zeitreise zu unternehmen und Zeitzeugen zu Wort kommen zu lassen. So gehören bei der Feier am 22. September auch Interviews mit den ehemaligen Pastoren der Kirchengemeinde zum Programm. Zudem gibt es Darbietungen von Chören und gemischten Gruppen. „Es wird ein Generationen übergreifendes Fest“, verspricht die Pastorin einen bunten Reigen an diesem Nachmittag.
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Das ist mühsam und wird lange dauern.