
Warum heißt die Herbergstraße eigentlich Herbergstraße? Wozu hat Achim früher den alten Markt benutzt? Diese Fragen und viele mehr bekamen die Teilnehmer an der speziell auf Kinder ausgerichteten Stadtführung jetzt beantwortet. Gästeführerin Silke Fronzek führte am Freitagnachmittag eine Stunde lang in der ihrer Rolle als Zigarrenmacherfrau Anna durch die Achimer Geschichte. In Leinenkleid und weißer Schürze ging es einmal quer durch die Achimer Innenstadt. Immer wieder hielt sie an den wichtigsten Denkmälern, Straßen und Gebäuden an und erklärte den Kindern deren Bedeutung. Die Führung stand unter dem Thema „Dampfkarussell, Langfinger und Kinderkram“.
Normalerweise sind die Stadtführungen von und mit Silke Fronzek für Erwachsene reserviert. In diesem Jahr bietet die Stadt Achim diese Erfahrung jedoch auch speziell für Kinder zwischen sieben und zehn Jahren an. „Ich habe mir viele Gedanken gemacht“, erzählte Fronzek über ihre Vorbereitung auf diesen Tag. Um das jüngere Publikum nicht zu überfordern, mussten viele Jahreszahlen und Daten aus dem Vortrag gestrichen werden. „Ich möchte Geschichten erzählen“, sagte Silke Fronzek. An diesem Tag musste sie jedoch mit einem überschaubaren Publikum auskommen. Aufgrund der hohen Temperaturen nahmen nur der siebenjährige Maxi und die vierjährige Lilly an der Führung teil. Letztere kam allerdings sogar aus Frankreich und befand sich gerade im Urlaub bei den Großeltern.
Bereits zu Beginn der Führung wurde klar, warum sich Fronzek für die Rolle einer Zigarrenmacherfrau entschieden hatte. Die erste Station war nämlich direkt das Zigarrenmacherdenkmal. Dort wurden den Kindern die Hintergründe des alten Zigarrenhandwerks näher gebracht. Unterstützend dazu schauten sie sich im Inneren des Rathauses alte Werkzeuge an, die zur Herstellung von Zigarren genutzt worden waren. Um ihre Erzählungen deutlicher zu machen, gab Fronzek immer wieder Einblicke in den fiktiven Alltag ihrer Figur Anna. „Auch Kinder mussten früher arbeiten“, erzählte sie, als es um die Herstellung von Zigarren ging. Nebenbei konnte auch etwas über die wichtigsten Begriffe der Zigarrenmacher gelernt werden. So stehe beispielsweise das Wort „Zigarrenarbeiterschwein“ für ein Kaninchen.
Die Führung machte an vielen bekannten Stationen Achims Halt, wie etwa der Herbergstraße oder der Alten Feuerwache. Die Geschichten und Erklärungen, die Silke Fronzek dazu erzählte, überraschten nicht nur die Kinder, sondern auch die begleitenden Erwachsenen. Wie zum Beispiel die Erklärung des alten Marktes. Dieser sei früher für Vieh- wie auch Jahrmärkte genutzt worden. Eine besondere Attraktion sei zu dieser Zeit ein von Dampf angetriebenes Karussell gewesen. Diese Besonderheit und die Tatsache, dass Achim eine der ersten Städte mit einem Bahnhof gewesen sei, hätten die Achimer Jahrmärkte sogar beliebter als den Bremer Freimarkt gemacht.
Trotz der hohen Temperaturen hielten beide Kinder den ganzen Weg durch die Innenstadt tapfer durch. Besonders an den Stellen, an denen Fronzek erklärte, wie die Kinder früher leben mussten, hörten sie aufmerksam zu. „Kinder können sich heute nicht mehr so lange konzentrieren“, sagte Silke Fronzek am Ende ihrer Führung und zeigte sich daher glücklich über das anhaltende Interesse ihrer Begleiter. Im nächsten Jahr, das konnte sie schon versprechen, soll die Führung ein weiteres Mal stattfinden. Ihre beiden kleinen Zuhörer nahmen sich bereits vor, dann auch noch einmal wiederzukommen.
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