
Thedinghausen. Weitgehend selbstbestimmt leben in Harmonie mit der Umgebung. Unter diesem Gesichtspunkt ließ die Stiftung Waldheim eine Wohnstätte in Thedinghausen errichten, in der im Oktober des vergangenen Jahres 28 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen ein neues Zuhause gefunden haben. Im Rahmen eines Nachbarschaftsfestes wurde das barrierefreie Gebäude an der Bahnhofstraße am Sonnabend nun offiziell seiner Bestimmung übergeben. Angehörige, Freunde, die Bewohner selbst und ihre Betreuer feierten das Ereignis, eine Handvoll offizieller Gäste überbrachte die Glückwünsche der Kommunalpolitik.
Der Wunsch, das Wohnangebot grundlegend zu verändern, stand am Beginn der Planungen, die 2011 in Gesprächen mit Vertretern des Landkreises und später auch des Landes Niedersachsen ihren Anfang genommen hatten, erklärte Carl Georg Issing, Vorstandsmitglied der Stiftung Waldheim. Mitten im Ort, umgeben von Einkaufsmöglichkeiten, sollten die jungen Menschen die Chance bekommen, in größtmöglicher Normalität zu leben.
„Weil mit der Einweihung des lichtdurchfluteten und rund 1250 Quadratmeter umfassenden Bauwerkes ein großes Ziel erreicht worden und alles gut gelaufen ist, möchte ich allen danken, die zum Gelingen des Ganzen beigetragen haben“, sagte Issing weiter. Im Einzelnen erwähnte er die finanzielle Unterstützung durch das Land Niedersachsen, bedachte die Mitarbeiter der Stiftung mit Lob und freute sich über die herausragende Leistung des ausführenden Architekturbüros. „Sie haben mit ihrer Arbeit für das Entstehen eines Hauses mit einer auf Klarheit beruhenden Ästhetik und hoher Funktionalität gesorgt“, sagte Issing weiter und betonte: „Heute ist ein ganz besonderer Tag.“
Im Vorfeld zu der mehrstündigen Eröffnungsfeier informierte Katharina Englisch, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit in der Gruppe, über das Leben in den neuen Räumen. „Wir sind von der Nachbarschaft mit offenen Armen aufgenommen worden. Es gab und gibt hier keinerlei Probleme.“ Das moderne Wohnkonzept, das nur dort Hilfe vorsehe, wo sie wirklich gebraucht wird, habe sich schon jetzt bewährt und trage zur Selbstständigkeit der jungen Frauen und Männer bei. Zu ihnen zählt Pascal Rattinger, der die besondere Atmosphäre, die die Menschen in den hellen Räumen umgibt, spüre. Total super findet der 18-Jährige sein Zimmer, das er nach eigenen Vorstellungen einrichten durfte. Zurzeit absolviert er nach seinem Abschluss an der Helene-Grulke-Schule eine Ausbildung mit dem Schwerpunkt Holz, die ihm eine spätere Berufstätigkeit in den Waldheim-Werkstätten oder im zweiten Arbeitsmarkt ermöglicht.
Fast ein Jahr ist es her, dass die jungen Menschen, mit Kartons und Möbelstücken bepackt, ihr neues Zuhause in Beschlag genommen haben, blickte Leiterin Sina Tönnies zurück auf die ersten Tage in der neuen Einrichtung. Anfängliche Unsicherheit sei sehr schnell großer Begeisterung gewichen, „moderne Farben und Materialien hätten in den vier Wohngemeinschaften eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten geboten“. Habe man sich zunächst auf die Innenräume konzentriert, stehe nun noch die Bepflanzung des Gartens an, die bald in Angriff genommen werden soll.
Um der Einweihung einen zugleich festlichen und beschwingten Rahmen zu verleihen, hatte die Crazy Chor Company Klassiker moderner Unterhaltungsmusik einstudiert. Das Duo Pure Invention sorgte darüber hinaus für stimmungsvolle Unterhaltung. Führungen durch das Gebäude und eine Grillparty für alle Anwesenden bildeten später den Abschluss der gelungenen Eröffnungsfeierlichkeit.
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