
Lachen ist die beste Medizin – so die weitverbreitete These. Also haben sich die Gäste von Ursula und Pago Balke auf dem Hof in Felde etwas Gutes getan, als sie die Cartoon-Lesung mit Musik – vorgetragen von Bettina Bexte und Peter Dahm – verfolgten. Gelacht wurde nämlich bei der Veranstaltung unter dem Titel „Fluch der Akribik“ unaufhörlich, weil Zeichnungen, Texte und Titel immer wieder dazu animierten.
Die besondere Lesung bildete am Pfingstsonntag den Höhepunkt und gleichzeitig den Ausklang des vierten Kunstfestes, das das Ehepaar Balke organisierte. Die gebürtige Hamburgerin Bettina Bexte, die regelmäßig im WESER-KURIER Cartoons veröffentlicht, studierte in Bremen an der Hochschule für Künste Illustration und Trickfilm. „Ich fand die Humorschiene gut“, beschreibt sie ihren Schritt, Bild und Text zusammenzufügen. Aber woher kommen die Ideen zu ihren Cartoons? „Ich lese die Zeitungen, belausche Gespräche. Ich sitze viel in Cafés rum, horche, was sich die Leute so erzählen,“ berichtete Bettina Bexte. Der Veranstaltung auf der Diele in Felde mit den alten Holzbalken, wo einst Kühe gestanden haben, diente dem 2017 erschienenen Buch „Fluch der Akribik“ als Grundstock. Vor der „Mini-Kulturbühne“ waren die Stuhlreihen allesamt besetzt, denn etliche Besucher waren sich einig, dass solch ein Kulturangebot in der Gemeinde gefehlt hatte.
Nun aber gibt es schon seit geraumer Zeit auf dem Anwesen von Ursula und Pago Balke und in Felde einen künstlerischen Leckerbissen nach dem anderen. Der Hausherr, selbst ein bekannter Schauspieler und Kabarettist, übernahm an diesem Tag zusätzlich die Aufgabe als Bühnenarbeiter, schleppte Leitern raus und rein, stellte aber auch die Scheinwerfer auf.
Per Beamer wurden die Zeichnungen und Texte auf eine Leinwand projiziert. Links daneben hatten Bettina Bexte und ihr musikalischer Begleiter ihren Platz. Es dauerte nur wenige Sekunden, da lachten die Zuschauer erstmals nach Herzenslust. Die beiden Darsteller des frühen Abends stellten sich nämlich per Cartoons und mit flotten Sprüchen selbst vor. Bettina Bexte berichtete von ihrem Engagement auf schauspielerischer Bühne: „Da war ich eine Standuhr und durfte zwölf Mal ‚dong‘ sagen.“
Das war irgendwie zum Aufwärmen der Lachmuskeln, die in der Folgezeit kräftig strapaziert wurden. Reisen, Familie, Künste – die mehrfach ausgezeichnete Cartoonistin hatte ihre Zeichnungen in Kategorien gepackt. Ein Bild war der „Langen Nacht der Museen“ gewidmet und zeigte schlafende Besucher und auch einen eingenickten Sicherheitsmann. Thema Kreißsaal: Ein Paar hatte sich für eine Wassergeburt entschieden und marschierte auf dem Krankenhaus-Flur mit Strandausrüstung Richtung Entbindungsstation.
Die Karikaturistin zog bei ihren Ausführungen abwechslungsreiche bunte Zeichnungen aus ihrem Repertoire heraus, mit dem sie schon viele Zeitungsleser und andere Betrachter nachdenklich gestimmt oder zum Lachen gebracht hat. So, wie mit dem Laden mit der Bezeichnung „Express-Tattoos“, in dem eine Katze den Rücken eines bärtigen Mannes mit den Krallen der Pfoten gestaltet. Aber auch die schwangere Frau mit dickem Bauch war etwas Besonderes, denn sie rief: „Haaaaartmuut! Schuhe zubinden!!“
Was wäre, wenn in einem Schuhgeschäft die einkaufende Frau ihren Partner im „Männerparadies“ mit Schraubstock, Säge und Hammer arbeiten sehen würde. Andersherum hätte es natürlich auch ein Baumarkt mit Schuhabteilung sein können. Der Fantasie, angeregt durch die Cartoons, waren an diesem Tag keine Grenzen gesetzt. Das wurde auch deutlich, als Bettina Bexte vor der Pause ein Bild zeichnete, zu dem die Gäste einen Text schreiben sollten. Derjenige mit der besten Beschreibung durfte das Werk mit nach Hause nehmen.
Abwechslungsreich waren aber auch bei der Ausstellung des vierten Kunstfestes tagsüber die Angebote aus den Bereichen Malerei, Fotografie und Skulpturen, die auf der Diele und im großen Garten zu sehen waren. Dieter Lasz-Taege baute zum Beispiel dafür eine Schmiede auf und zeigte die alte Handwerkskunst, beteiligt war auch die Kunst-Glaswerkstatt Tiffany aus Weyhe. Ines Bunke hatte ihre Fotografien unter den Titel „Die Schönheit des Verfalls“ gestellt und zeigte dabei alte Türen, ein verrostetes Fahrrad auf dem Boden und einfach nur ein Loch in einem grünen Brett. Ursula Balke brachte unter anderem die Skulpturen „Fische“ und „Mutterfisch“ den Besuchern nahe.
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