
Langwedel/Cluvenhagen. Seit 1932 setzt sich die Stiftung Waldheim dafür ein, Menschen mit Behinderungen auf ihrem Weg in ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu begleiten. Auch wenn die soziale Einrichtung zu jeder Zeit Menschen mit und ohne Behinderung offensteht, so gibt es einmal im Jahr, immer im November, einen Tag, für den das noch einmal ganz besonders gilt: den Tag der offenen Tür. Seit einigen Jahren veranstaltet die Stiftung nun schon regelmäßig diesen Tag, und erfahrungsgemäß ist dann immer viel los. Das war auch am vergangenen Sonntag der Fall.
Bereits um halb zwölf, eine halbe Stunde nach Beginn, war der Andrang groß. Auf den Parkplätzen der Stiftung selbst, aber auch auf den Straßen und Grünstreifen rund um das weitläufige Gelände wurde es schwer, noch einen Parkplatz zu finden. Der Trubel auf dem Gelände und in den Räumlichkeiten ließ sich bereits erahnen. Als besonders beliebt entpuppte sich das Grünkohlessen, welches die Einrichtung immer zum Tag der offenen Tür anbietet. Wie viele andere Besucher standen auch Hermann und Greta Koll vor dem Speiseraum in der Schlange, die schon weit aus dem Gebäude herausragte. „Damit beginnt unsere Grünkohlsaison“, sagte Greta Koll. „Es war letztes Jahr schon so lecker. Darum war es klar, dass wir auch dieses Jahr wieder zu Kohl und Pinkel herkommen.“ Jedes Jahr kocht die Stiftung etwa 1200 Portionen Grünkohl. Davon werden nach Angaben von Heiner Stührmann, Fachbereichsleiter Wirtschaft der Stiftung Waldheim, etwa 240 Portionen als „Kohl-to-go“ in der Fahrradscheune angeboten. Trotz des Ansturms auf den Winterkohl, wolle man die Zahl der Portionen nicht erhöhen. „Schließlich soll ja auch die Qualität nicht beeinträchtigt werden“, sagte Stührmann.
Flohmarkt und Tombola
Wer keine Essensmarke für das Grünkohlessen ergattern konnte, musste dennoch nicht hungrig bleiben. An vielen anderen Standorten wurden die Besucher mit frisch gebackenen Waffeln, Torten, Kuchen, Plätzchen und Kaffee bestens versorgt. Doch es gab noch viel mehr zu sehen, zu entdecken und zu erleben. Obwohl dieser Novembersonntag viel zu verregnet und grau war, entwickelte sich auf dem ganzen Gelände der Stiftung eine herzliche Atmosphäre. Auch wenn man einander nicht kannte, gab es so gut wie keine Berührungsängste zwischen den Angehörigen der Stiftung und Besuchern. „Es ist ein total offener Umgang miteinander“, sagte Sabine Schneider, eine der Besucherinnen. Sie hatte sich bereits ein paar Lose für die Tombola gekauft und war gerade auf dem Weg, diese in der Helene-Grulke-Schule einzulösen. Weit kam sie aber nicht. „Ich wurde heute schon einige Male einfach so von Bewohnern angesprochen. Es haben sich superlustige, aber auch interessante Gespräche ergeben. Das ist wirklich toll.“
Derweil herrschte in der Schule großes Gedränge. Der kleine Flohmarkt zog besonders Eltern und ihre Kinder an. Viel zu kaufen gab es darüber hinaus auch in der Tagesförderstätte am Kuckucksweg. Denn hier läutete der bunte Basar bereits die Weihnachtszeit ein. Wem noch der passende Adventskranz oder die weihnachtliche Deko fehlte, der wurde genauso fündig wie all diejenigen die mit Strickmütze und Schal schon die ersten Geschenke besorgten. Der kleine Werkzeugbasar, der ebenfalls dort zu finden war, wurde zur wahren Fundgrube für alle Heimwerker. Und auch die drei Shropshire-Schafe Bolle, Willi und Otto sowie ihre anderen tierischen Freunde freuten sich über einen kurzen Besuch im stiftungseigenen Tiergehege. So kam es, dass so manchem Besucher die fünf Stunden sicherlich zu kurz vorkamen.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Bevor man irgendwelche Verschwörungstheorien veröffentlich, sollte man in ...