
Die Verkehrssicherheit entlang der Großen Straße ist schon lange ein großes Thema in der Ottersberger Bevölkerung. Auch Verwaltung und Politik haben sich bereits mehrfach über die unbefriedigende Situation auf der wegen ihrer Gradlinigkeit oft zu schnell befahrenen Landesstraße 168 ihre Gedanken gemacht. Am Donnerstagabend hat nun der im Rahmen einer Videokonferenz tagende Ortsrat Ottersberg eine wichtige Entscheidung getroffen. So soll unter Einbeziehung der bereits vorhandenen Querungshilfe auf Höhe der Eisdiele und des Geschäftes Allermann ein Zebrastreifen eingerichtet werden. Mit vier Ja-Stimmen und bei zwei Enthaltungen folgte das Gremium damit einem entsprechenden Antrag von Friedrich Bartels im Namen der Freien Grünen Bürgerliste Ottersberg (FGBO) und der SPD.
Bartels und die Befürworter des Antrags sahen sich derweil zum Handeln gezwungen, nachdem die zuvor angedachte Einrichtung einer Bedarfsfußgängerampel durch den Landkreis Verden abgelehnt worden war. Anwohner hatten ihrerseits im vergangenen Jahr einen Antrag auf Einrichtung einer Fußgängerampel gestellt. Nach einer Zählung durch die Straßenmeisterei Oyten teilte der Fachdienst Ordnung und Verkehr beim Landkreis Verden im März 2020 jedoch mit, dass eine Ampelanlage an dieser Stelle wegen der unzureichenden Anzahl an Verkehrsteilnehmern nicht realisiert werden könne. Der Ortsrat Ottersberg hatte daraufhin in seiner Sitzung im Juni die Einrichtung eines Zebrastreifens an dieser Stelle in Erwägung gezogen. „Ein Zebrastreifen wird an dieser Stelle vor allem Kindern und Senioren gute Dienste leisten. Er kostet nur ein Viertel dessen, was für eine Ampelanlage ausgegeben werden müsste. Allerdings muss der Überweg gut beleuchtet sein, damit Fußgänger auch bei Dunkelheit und bei regennasser Fahrbahn beim Überqueren deutlich erkennbar sind“, erklärte Bartels, der ebenfalls dem Ortsrat angehört.
Die notwendige Beleuchtung soll laut Verwaltung derweil nicht direkt über dem Zebrastreifen installiert, sondern aus der jeweiligen Verkehrsrichtung auf die Fahrbahnmarkierung gerichtet werden. Um einen verlässlichen Kostenrahmen für dieses Projekt zu erhalten, hatte die Verwaltung ein entsprechendes Angebot bei der Firma IDN-Consult aus Oyten angefordert. Demnach sollen sich die Gesamtkosten einschließlich Planung und Installation der Beleuchtung inklusive Hinweisschilder auf 10.000 bis 12.000 Euro belaufen. Allerdings sei zu beachten, dass seitens der Kreisverwaltung noch keine abschließende Aussage darüber getroffen werden konnte, ob und unter welchen Voraussetzungen diese Kosten von dort übernommen werden, hieß es von der Verwaltung.
Müssten diese Kosten durch den Flecken Ottersberg getragen werden, stellt sich zudem noch die Frage der Unterhaltung des Fußgängerüberweges. Sollte diese von der Kreisverwaltung übernommen werden, wäre durch den Flecken eine Ablösezahlung fällig, die bis zu 25.000 Euro betragen könnte. „Der Zebrastreifen erfüllt hier einen Sicherheitsaspekt und wäre aus meiner Sicht ein Fortschritt“, sprach sich auch Bürgermeister Tim Willy Weber für den Zebrastreifen aus. Nach Meinung von Antragsteller Friedrich Bartels würde ein Zebrastreifen an dieser Stelle derweil die Sicherheits- und Einsatzkriterien für Fußgängerüberwege (R-FGÜ) erfüllen. So muss sich der Übergang innerhalb einer geschlossenen Ortschaft befinden und auf beiden Seiten der Straße ein Gehweg vorhanden sein. Zudem betrage die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Autos 50 Stundenkilometer und Bushaltestellen oder andere Behinderungen, die die Sicht der Autofahrer einschränken könnten, seien nicht vorhanden.
Gegner dieser Pläne gibt es in den Reihen des Ortsrates zwar nicht, dafür gab es aber durchaus kritische Anmerkungen. „Ich habe zwar nichts dagegen, würde das Thema aber lieber zurückstellen“, bekundete Jürgen Baumgartner (Die Linke). Eine kleine Verbesserung für 25.000 Euro sei ihm zu wenig. „Das ist mir zu viel Geld für eine Übergangslösung“, betonte der Ratsherr, der eher eine Gesamtplanung für die Große Straße mit ihren Nebenstraßen und angrenzenden Wohngebieten sehen würde. Hannah Schwarz-Kaschke (CDU) teilt diese Ansicht und enthielt sich wie Baumgartner ebenfalls bei der Abstimmung.
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