
Wenn auf dem Backsberg zahlreiche Lichterketten und Scheinwerfer den Nebel bunt färben und die Bässe nur so wummern, kann das nur eines bedeuten: Das Moyn-Moyn-Festival ist wieder in vollem Gange. Von Donnerstag bis Sonntag feierten rund 3500 Besucher aus ganz Deutschland, aber auch aus dem Ausland bei der dritten Ausgabe der Veranstaltung in Oyten.
„Das Flair ist unübertrefflich, einzigartig, einfach abgefahren“, beschreibt Til Sauerwein, Mitorganisator des Festivals, die Atmosphäre. Unter anderem würden die liebevollen Detailarbeiten in der Gestaltung des Geländes das Ganze so besonders machen. Daher sein Tipp: einen aufmerksamen Blick entwickeln und bewusst nach Details und Kunstelementen schauen. Dann gebe es für die Festivalbesucher nämlich Tausende Dinge zu entdecken. Muschelketten ranken sich beispielsweise an Holzstämmen nach oben, gefüllte Einmachgläser und gemalte Bilder verzieren das Innere der zusammengezimmerten Häuser, Traumfänger und Discokugeln hängen über den Köpfen der bunt gekleideten Menschen in den Bäumen und bewegen sich leicht im Wind.
Von überall sind auf dem Gelände Techno-Beats zu hören. Auf nackten Füßen tanzen die Festivalbesucher ausgelassen zunächst durch einen Bereich der Location, der wie ein asiatisches Fischerdorf gestaltet ist, bis hin zu einem Dancefloor, der an einen Zirkus erinnert. „Jeder ist immer in Bewegung und alle machen mit. Das ist so eine krasse Stimmung und Energie hier“, erzählt Fridolin. Er ist aus Köln angereist und in diesem Jahr zum ersten Mal beim Moyn-Moyn-Festival dabei. Man könne mit jedem gemeinsam singen und tanzen. Wer man ist oder woher man kommt sei egal, es gehe nur darum, dass „alle nur Menschen sind“. Es gebe kein Gefühl von Fremde.
Auch Max und Katharina aus Essen sind Neulinge auf dem Backsberg. Sie hätten von vielen Freunden nur Positives über das Festival gehört, weshalb sie sich in diesem Jahr selbst davon überzeugen wollten. Und das mit Erfolg: Das außergewöhnliche Lebensgefühl begeistert auch sie. Lea aus Bremen haben es die auffälligen Dekorationen besonders angetan: „Guck diese Girlanden, alle diese Aufbauten allgemein, das nenne ich Upcycling“, sagt sie begeistert.
Wiederverwertung und Nachhaltigkeit bilden einen weiteren Punkt, der das Moyn-Moyn-Festival ausmacht. Viele der Besucher benutzen alternativ zu den gewöhnlichen Dixi-Toiletten die zur Verfügung stehenden Kompost-Toiletten. Darüber hinaus sind Müllsäcke für alle frei zugänglich, auch auf Mülltrennung wird Rücksicht genommen. Die Besucher bemühen sich sichtlich darum, das Gelände in einem sauberen Zustand zu halten. Zudem ist es Teil der Festival-Philosophie, aus Müll etwas „Schickes und Neues“ herzustellen. Alte Holzpaletten dienen beispielsweise als bunt bemalte Sitzgelegenheiten – „sehr sehr bequem“, wie eine Festivalbesucherin kommentiert. An jeder freien Ecke sind Girlanden befestigt, die aus einfachen Stoffresten bestehen, verschiedenste Holzplanken sind zu (Baum-)häusern oder Hängebrücken geworden. Vieles davon sei auch ohne Funktion, aber eben „einfach nur geil“, sagt Sauerwein.
Was er immer wieder betont: „Es geht bei uns nicht ums Geld, sondern um Spaß. Wir wollen den Leuten einen Freiraum geben, in dem sie sich selbst und eine neue Art zu denken entwickeln können.“ So bietet das Moyn-Moyn-Festival neben elektronischer Musik auch ein vielfältiges und einzigartiges Programm für die Seele, den Geist und den Körper. Zwei große Köpfe aus Holz markieren den Eingang des Areals für die alternativen Angebote. Sie sollen Kommunikation symbolisieren. Während eine bunt gemischte Festivaltruppe sich dort an den Hula-Hoop Reifen probiert, lauscht eine andere gerade einem Vortrag. „Es gibt mehr im Leben als nur Feiern, diese alternativen Angebote sind bei uns sehr beliebt“, sagt Sauerwein.
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was auf den tisch kommt.
und wer greift vorher ins regal ?
de muddi ...