
Langwedel. Bei der Kaufmannschaft in Langwedel schrillen angesichts der geplanten Brückensperrung in Intschede (wir berichteten) die Alarmglocken. Nicht wenige Mitglieder der Vereinigung der Selbstständigen (VdS) Langwedel gehen von immensen negativen Konsequenzen aus, wenn dieser Weserübergang ersatzlos für unbestimmte Zeit wegfällt. Um sich Gehör zu verschaffen, hat die VdS eine Arbeitsgruppe gegründet, die die Interessen der etwas mehr als 100 VdS-Mitglieder bei dieser Thematik vertreten und mit Nachdruck für eine Änderung der bisherigen Planung kämpfen soll. So etwa auch an diesem Mittwoch, 14. März, bei der um 17 Uhr im Kreishaus beginnenden öffentlichen Sitzung des Planungs-, Wirtschafts, Verkehrs- und Bauausschusses, an der auch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Verden teilnimmt. Hier steht die Sperrung erneut auf der Agenda. "Wir werden für die Sitzung einen Fragenkatalog zusammenstellen", kündigt Petra Behrmann von der Arbeitsgruppe an.
Das erklärte Hauptanliegen der VdS Langwedel: Wenn es irgendwie möglich ist, muss für die Zeit des Neubaus der Brücke über das Intscheder Wehr ein zusätzlicher Weser-Übergang – bevorzugt in Form einer Pontonbrücke – geschaffen werden. Bisher hatten der Landkreis und das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt eine solche Übergangsbrücke sowie auch eine Fährverbindung dort aus technischer Sicht als schlicht nicht realisierbar bezeichnet. Doch beim VdS möchte man alle denkbaren Möglichkeiten ausgelotet wissen, auch etwa die Errichtung einer Pontonbrücke an anderer Stelle, zum Beispiel in Hagen-Grinden.
"Die Auswirkungen für die Unternehmen hier wären eklatant", befürchtet Karin Jebram-Meyer, Inhaberin eines Friseursalons in Langwedel, wenn eine Flussüberquerung während des Neubaus nur noch in Verden und Achim möglich wäre. Und das aus mehreren Gründen. Behrmann schätzt, dass aufgrund der längeren Fahrtwege für Kunden um die 20 Prozent an Kaufkraft verloren gehen würde. Und da die Arbeiten wahrscheinlich über mehrere Jahre gehen werden, würde dieser Verlust auch nicht mehr rückgängig zu machen sein. "Viele werden auch danach nicht mehr wiederkommen, weil sie sich in all der Zeit umgewöhnt haben", glaubt Behrmann. Außerdem sei der Umweg, der auch auf viele Mitarbeiter zukommen würde, unzumutbar. "Wir haben aktuell ohnehin die Fachkräfte überall nicht in Überfluss und eventuell würden wir die, die auf der anderen Weserseite leben, dann verlieren", sagt Jebram-Meyer, die berichtet, dass betroffenen Mitarbeiterinnen ihres Salons sogar schon überlegt haben, extra eine WG nahe des Friseursalons zu gründen.
"Wir hoffen, dass bezüglich einer Pontonbrücke das Wort ,möglich' in den Mund genommen wird", sagt Lars Lorenzen von der VdS-Arbeitsgruppe. Sollte ein solcher Bau auch nach allen erdenklichen Gedankenspielen weiter nicht realisierbar bleiben, dann wolle man Druck machen, "den Neubau aufs Möglichste zu beschleunigen". Denn neben den drohenden langen Umwegen ist es besonders der unsichere Zeitfaktor bei der ganzen Maßnahme, der den Mitgliedern der VdS-Langwedel die Sorgenfalten auf die Stirn treibt. "Wenn immerhin ein Zieldatum genannt würde, dann könnten sich die Leute daran orientieren", sagt Lorenzen.
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