
Achim. Als Erstes kam die Erleichterung, dann bei vielen Eltern vermutlich relativ schnell aber auch wieder die Ernüchterung, als sie vor einigen Tagen die Bescheide für die neuen Kitaplätze in den Händen hielten. Denn der Freude darüber, dass ihr Kind trotz angespannter Betreuungssituation noch einen Kitaplatz bekommen hat, folgte ziemlich schnell die Sorge, ob dieser auch wirklich sicher ist. Denn das anliegende Schreiben der Achimer Stadtverwaltung lässt diese Frage offen. Mehr noch: Darin heißt es ausdrücklich, dass die neuen Kitaplätze aktuell nur unter Vorbehalt zugewiesen werden können. Und zwar unter dem Vorbehalt, dass mit Beginn des neuen Kitajahres auch tatsächlich genügend Erzieher für die einzelnen Einrichtungen gefunden werden.
"Das können wir so doch nicht einfach hinnehmen", ärgert sich Ilka Engelberg vom Stadtelternrat der Kindergärten. Dass wieder viele Eltern dabei sind, die nicht den gewünschten oder benötigten Platz erhalten haben, kenne man bereits aus den Vorjahren. Dass nun jedoch jeder Platz darüber hinaus erst einmal nur unter Vorbehalt vergeben werde, ärgere sie wahnsinnig. "Es gibt in dem Schreiben keine Information darüber, wann die Eltern damit rechnen können, dass sie eine definitive Zusage bekommen", kritisiert Engelberg. "Wir müssen aber doch wissen, welche Kita von den Engpässen besonders betroffen ist und wie die Alternativpläne der Stadt aussehen", fordert Engelberg. Auf eine entsprechende Anfrage dazu habe sie von der Verwaltung bisher allerdings noch keine Rückmeldung erhalten. "Rein rechtlich gesehen macht die Stadt sicherlich alles richtig", gibt Engelberg zu. Für die Eltern sei das dennoch sehr unbefriedigend.
Wiltrud Ysker, Fachbereichsleiterin Soziales, rechtfertigt hingegen das Vorgehen der Stadt. "Wir haben lange überlegt, wie wir mit der Situation umgehen, dass aktuell noch einige Erzieherstellen unbesetzt sind", sagt Ysker. "Uns war es aber wichtig, die Eltern auch in den Bescheiden darauf aufmerksam zu machen, wie fragil die Situation aktuell ist." Eine definitive Zusage für einen Kitaplatz könne man daher zum jetzigen Zeitpunkt bei den Neuanmeldungen noch nicht garantieren.
"Wir hoffen natürlich, dass wir es bis zum Start des Kitajahres schaffen, alle offenen Stellen zu besetzen", sagt Ysker. Dazu stecke man laufend in Ausschreibungen und führe Bewerbungsgespräche. Und mittlerweile zeige das erste Erfolge. So sind aktuell noch 18 Erzieherstellen unbesetzt. Zu Hochzeiten seien es schon über 20 gewesen. Besonders betroffen seien die Kita in Uphusen, am Stadtwald und die Achimer Schlaumäuse. "Wir werden die betreffenden Eltern informieren, sobald für eine Einrichtung klar ist, dass genügend Personal vorhanden ist und der Betrieb planmäßig starten kann", kündigt die Fachbereichsleiterin an. "Allerdings ist zu befürchten, dass sich das ganze Verfahren noch weiter in den Sommer hineinzieht."
Eine Frist, bis wann man den Eltern eine definitive Zusage geben will, habe man sich aktuell nicht gesetzt. "Letztlich können wir für keine der Einrichtungen genau vorhersagen, wie sich die Personalsituation in den nächsten Wochen entwickeln wird", sagt Ysker. "Fest steht nur, dass unsere Ausgangssituation sehr angespannt ist." Umso mehr hat Ysker jedoch auch Verständnis für das Unbehagen bei den Eltern. "Das ist natürlich eine missliche Lage, die die Planungssicherheit der Eltern erschüttert", sagt sie. Gerne würde die Verwaltung den Eltern eine höhere Verbindlichkeit bieten. "Allerdings ist das schwierig, weil wir letztlich selbst noch nicht wissen, wie es weitergeht."
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.