
Als einen „echten Glücksgriff“ hatte Achims Bürgermeister Rainer Ditzfeld damals Andrea Wessel bezeichnet, als er sie Anfang 2018 als neue Integrationsbeauftragte der Stadt vorstellte. Jetzt ist klar: Das Glück währte nicht lange – zumindest nicht so lange wie gehofft. Wessel hat ihre Tätigkeit nämlich zum 1. August dieses Jahres auf eigenen Wunsch hin beendet. Das hat Dirk Ysker, Leiter des Bürgerzentrums, am Montagabend in der Sitzung des Sozialausschusses mitgeteilt. „Wir haben einige bewegte Monate hinter uns“, sagte er mit Blick auf die Flüchtlingsarbeit in der Stadt. „Und derzeit ist die Stelle der Integrationsbeauftragten noch vakant.“
Wessel hatte die Funktion übernommen, nachdem zuvor Axel Eggers zwei Jahre lang als Flüchtlingskoordinator in Achim tätig war. Die Stelle von Andrea Wessel war, wie berichtet, zunächst auf zwei Jahre befristet. Die Politik hatte sich damals mehrheitlich gegen eine Entfristung ausgesprochen. Nun hat sich Wessel offenbar schon vor dem Ende ihrer Befristung nach einer Alternative umgesehen. „Daraus ergeben sich für uns natürlich einige Baustellen“, gab auch Ysker zu. Derzeit versuche er gemeinsam mit den Mitarbeitern aus dem Bürgerzentrum die Lücken so gut es geht zu füllen und das Nötigste aufzufangen. „Die Leute kommen schließlich weiterhin zu uns und das führt zu einer Überlastungssituation im Bürgerzentrum.“
Ein ganz großes Loch klaffe derzeit im Bereich der Netzwerkarbeit und bei der Betreuung der freiwillig Engagierten. Dieser Bereich zählte nämlich unter anderem zu einem der Schwerpunkte der Achimer Integrationsbeauftragten. „Auch die längerfristigen Strategien für die Integration und einige praktische Projekte liegen derzeit auf Eis“, bedauert Ysker. Das gelte ebenfalls für einige bereits begonnenen Projekte. Wie es mit der Stelle der Integrationsbeauftragten in der Stadt zukünftig weitergeht, werde derzeit politisch beraten. „Wir würden uns natürlich wünschen, dass sie bestehen bleibt und neu besetzt wird“, sagt Ysker. Eine Entscheidung der Politik steht derzeit jedoch noch aus.
Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: So wurde jüngst im Bereich der Flüchtlingsarbeit in Achim eine neue Stelle geschaffen, die Ysker selbst als die eines „Kümmerers“ bezeichnet. „Der Mitarbeiter geht in die Wohnquartiere und ist für die Flüchtlinge der Ansprechpartner bei Alltagsproblemen in den Unterkünften“, erklärt Ysker. So könnten etwaige Probleme schnell direkt vor Ort gelöst werden. „Er ist darüber hinaus gleichzeitig auch ein Frühwarnsystem. Er kennt die Flüchtlinge und weiß, wenn bei jemandem eine Wohnungslosigkeit droht.“ Mit diesem „Kümmerer“ wage die Stadt einen neuen Ansatz. Aus diesem Grund ist die Stelle auch zunächst auf ein halbes Jahr befristet.
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