
Ein für viele Menschen aufgrund der Corona-Pandemie schwieriges Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Da trifft es sich gut, dass die Gemeinde Oyten in diesem Jahr erstmals in der Weihnachtszeit einigen kleinen und einsamen Bürgern durch Wunschbäume eine Freude macht. Dabei hatte die Planung für den Kinderwunschbaum, der im Foyer des Rathauses steht, bereits im Frühjahr begonnen, als noch niemand wissen konnte, was für Herausforderungen die folgenden Monate für die Gesellschaft darstellen werden. Initiiert wurde das Projekt von der Gemeinde federführend durch die Gleichstellungsbeauftragte Anne Fehn und den Frauen des Inner Wheel Clubs.
Das Prinzip war denkbar einfach: Kinder aus der Gemeinde konnten einen Wunsch bis zu einem Maximalwert von 25 Euro äußern, der dann anonymisiert am Tannenbaum landete. Dort konnten andere Bürger die Zettel mitnehmen und als Christkind tätig werden, indem sie den gewünschten Artikel besorgt, eingepackt und ins Rathaus gebracht haben. Rund 90 Wünsche wurden geäußert und für alle fand sich ein Schenkender. „Nach ungefähr einer Woche war der Baum leer“, spricht Fehn davon, dass sich erfreulich viele Oytener spontan dazu entschlossen hatten, einem unbekannten Kind eine Weihnachtsfreude zu machen. Dass die Bereitschaft in der Gemeinde grundsätzlich vorhanden ist, habe sie schon in den vergangenen Jahren gemerkt, denn es habe immer wieder Anfragen von Bürgern gegeben, die gerne Bedürftigen etwas schenken wollten.
Wie die Gleichstellungsbeauftragte erzählt, seien besonders Spielsachen von Lego und Playmobil hoch im Kurs gewesen. Aber auch Puppen, Kleidung oder Gutscheine hätten zu den Wünschen gehört. Im Übrigen hatte die Gemeinde keine Vorgaben gemacht, welche Kinder einen Wunsch abgeben durften, auch wenn die Aktion grundsätzlich schon eher für Mädchen und Jungen aus finanziell schwächer gestellten Familien gedacht ist. Die Gemeinde habe laut Fehn auf das „Vertrauen der Mitmenschen“ gesetzt und die Anzahl von etwa 90 Wünschen zeige auch, dass dieses wenn nur in wenigen Einzelfällen ausgenutzt wurde.
Bedanken möchten sich die Organisatoren bei den Leitungen der Kitas und Grundschulen, die die Aktion toll unterstützt und auch die Eltern informiert hätten, wodurch sich direkt auch wieder einige Weihnachtsmänner und -frauen gefunden haben. „Im Großen und Ganzen ist es sehr gut gelaufen“, bilanziert Fehn, die sich eine Wiederholung im kommenden Jahr vorstellen kann. Nun gilt es aber noch, eine „kleine Herausforderung“ zu meistern, wie es Bürgermeisterin Sandra Röse nennt. Denn die Geschenke und die Beschenkten müssen ja noch zusammengebracht werden. Und da coronabedingt eine Zeremonie im Rathaus nicht möglich ist und man den Publikumsverkehr dort ohnehin so gering wie möglich halten möchte, müssen die Geschenke eben zu den Kindern kommen. An diesem Freitag werden neun bis zehn Mitglieder der Verwaltung und des Inner Wheel Clubs die Präsente mit ihren Privatfahrzeugen ausliefern.
So sollen auch die Geschenke des zweiten Oytener Wunschbaumes an den Mann und die Frau gebracht werden. Röse hatte nämlich auch noch einen Wunschbaum für einsame Menschen ins Leben gerufen, der in einem Supermarkt aufgestellt worden war. Um die 40 Zettel waren bei dieser Aktion ausgefüllt worden. Und auch zu diesem Projekt fällt das Fazit sehr positiv aus. „Alle Wünsche wurden abgenommen“, berichtet Röse. Die zurückgebrachten Päckchen lagern ebenso wie die für die Kinder in der Gemeindebücherei. Deutlich mehr als hundert Geschenke in allen Größen und bunten Papierverpackungen stehen derzeit dort und verwandeln die Bücherei in das größte Oytener Geschenkelager. Bis Ende der Woche noch, dann werden sie gewiss für reichlich strahlende Augen sorgen.
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