
Die Mühle in Völkersen war einst das Wahrzeichen der Ortschaft. Nicht ohne Grund hat sie es in ihr Wappen geschafft. Doch von der einstigen Pracht des Bauwerks ist heute nicht mehr viel übrig geblieben. Mit den Flügeln fehlt schließlich das wesentliche Merkmal einer Mühle – und auch sonst verfällt der verbliebene Baukörper seit vielen Jahren stetig. Wer aber an ihm vorbeikommt, der kann nun ab sofort sehen, wie die Mühle einst ausgesehen hat und auch ein bisschen etwas über ihre Geschichte erfahren. Denn auf einem Eichenpfahl auf dem Grundstück ist nun eine Infotafel mit Foto und Text angebracht. Insgesamt 40 solcher Tafeln sind kürzlich in Völkersen aufgestellt worden. Überall dort, wo Gebäude stehen und gestanden haben, über die es Historisches zu berichten gibt – etwa Hofstellen oder Betriebe. Dafür verantwortlich zeichnet sich eine im Kern achtköpfige Arbeitsgruppe aus Völkersen, die aus der Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im vergangenen Jahr hervorgegangen ist. Einen Großteil der Orte, an denen nun eine Hinweistafel steht, hatten die Mitglieder selbst herausgesucht. Doch einige Einwohner hätten auch von sich aus Interesse bekundet, dass ihr Haus eine solche Tafel bekommt, berichtet Ortsbürgermeister und Arbeitsgruppenmitglied Andreas Noltemeyer, mit dem Projekt in der Ortschaft auf offene Ohren gestoßen zu sein.
Dazu passt auch, dass viele ihre Schild selbst finanziert haben. Die restlichen Kosten konnten laut Noltemeyer durch einen „Obolus“ der Kreissparkasse gedeckt werden. „Was den Text und das Bild angeht, so haben wir den Leuten freie Hand gelassen“, erzählt er. Größtenteils entstammen die Texte jedoch aus der Dorfchronik und die Fotos aus dem einem Bildband über Völkersen. „Erstellt haben wir die Tafeln selbst, denn wir haben einen Grafiker in der Gruppe“, erklärt Ortsbrandmeister Nils Schorling, der ebenfalls Mitglied ist und bei der Anbringung der Tafeln auch mal zur Kettensäge greifen musste, um die Pfähle auf die richtige Länge zu bringen. Damit die Schilder zu einem noch größeren Blickfang werden, wurden davor auch immer noch ein paar Wildblumenzwiebeln gesetzt.
Doch damit ist das Projekt, Völkersen für historisch erlebbar zu machen, noch lange nicht am Ende. Denn alle bisherigen Hinweistafeln wurden im Dorfzentrum aufgestellt. Sie bilden den „inneren Rundweg“, wie Schorling erläutert. Doch es sollen auch noch ein mittlerer und ein äußeren Rundweg angelegt werden. Ersterer soll die äußeren Häuser des Dorfes miteinbeziehen. Geplant ist dafür jedoch, mit wenigen großen, statt vielen kleinen Schildern zu arbeiten. „Für einen Siedlungsbereich eine große Tafel“, schwebt Schorling vor. Gleiches gelte auch für den äußeren Rundweg, der den Planungen zufolge einen Umkreis von etwa zehn Kilometer abdecken wird. „Er soll die Dörfer miteinander verbinden“, erklärt Schorling.
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