
Die Wählergruppe im Flecken Langwedel (WGL) würde es gerne sehen, dass sich die Gemeinde auch öffentlich deutlich gegen Rassismus positioniert. Überlegungen über die Art und Weise habe es bei der WGL schon länger gegeben, kürzlich ist sie nach eigener Aussage zufällig auf die Aktion „Respekt!“ aufmerksam geworden. Nun beantragt Vorsitzender Gero Landzettel für die WGL-Fraktion, dass sich der Flecken Langwedel an der Aktion beteiligt. Und zwar in der Form, dass an beiden Haupteingängen des Rathauses die Schilder mit der Aufschrift „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ angebracht wird. „Durch die Anbringung dieser Schilder würde die Gemeinde deutlich sichtbar dokumentieren, dass für Rassismus in unserer Gesellschaft kein Raum ist“, erklärt Landzettel das Anliegen.
Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass Rassismus ein allgegenwärtiges Problem ist. Er verletze eine Grundfeste unserer Gesellschaft. Im Grundgesetz (Artikel drei) heiße es schließlich: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
„Um dem Rassismus entgegenzuwirken, ist es wichtig, eben auch an öffentlichen Orten deutlich zu machen, dass Rassismus in unserer offenen, freiheitlichen Gesellschaft keinen Platz hat“, heißt es im Antrag der WGL. Und dafür solle das Schild an den Eingängen des Rathauses ein deutlich sichtbares Zeichen sein. Das Schild „Respekt!“ ist Bestandteil einer bundesweites Initiative gegen Rassismus, die als Reaktion auf rassistische Auswüchse auf deutschen Fußballplätzen aus der Sportbranche ins Leben gerufen wurde. Das war bereits im Jahr 2006. Dass dieses Problem aber weiterhin besteht, hat sich erst in den vergangenen Monaten wiederholt bei Fußballspielen unterschiedlicher Klassen in Deutschland gezeigt, als Akteure mit dunkler Hautfarbe von Zuschauern verunglimpft wurden.
Die Botschafter der Initiative kommen daher weniger verwunderlich größtenteils aus dem Sport, zu ihnen zählen Steffi Jones, Jürgen Klopp, Michael Groß oder Mats Hummels. Aber auch bekannte Persönlichkeiten wie Comedian Bülent Ceylan oder Investigativreporter Günter Wallraff sind darunter. Die bundesweite Schilderaktion der Initiative läuft seit dem Sommer 2010. Am 1. März 2011 startete die IG Metall als offizieller Partner die „Respekt!“-Offensive für die Betriebe. Im Rahmen der Kampagne beteiligten sich zahlreiche Unternehmen, so setzten 2012 aus Achim etwa die Firmen Hydro Aluminium Extrusion und Desma ein Zeichen gegen Rassismus und brachten die Schilder an.
Ob Sportturnier, Musikfestival oder eben auch am Rathaus, in ganz Deutschland wird mit den Schildern inzwischen Flagge gezeigt. Genau das wünscht sich die WGL nun auch vom Flecken Langwedel durch die beiden Schilder im DIN-A3-Format. „Ich rege darüber hinaus an, die Anbringung öffentlichkeitswirksam unter Einbeziehung des Rates vorzunehmen“, schließt Landzettel die Ausführungen über das Anliegen der WGL. Wann das Thema im Fachausschuss und im Gemeinderat politisch diskutiert werden wird, steht noch nicht fest.
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