
Nach erheblichen Verzögerungen soll das Projekt, südlich der Bahnhofstraße in Thedinghausen Wohnraum zu schaffen, nun endlich richtig Fahrt aufnehmen. Der Ortsrat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Wohnpark südlich der Bahnhofstraße“ gefasst. Zuletzt war das Verfahren ins Stocken geraten, weil das Gewerbeaufsichtsamt Celle und die Industrie- und Handelskammer Stade von der Gemeinde aufgrund der Gewerbebetriebe an der Bahnhofstraße sowie des Lärms durch Kfz-Verkehr und Bahn umfangreiche schalltechnische Untersuchungen gefordert hatten.
Die Ergebnisse liegen inzwischen vor und sorgen für einige Veränderungen der Ausgangsplanung. Diese stellte Franziska Lüders vom Plankontor Städtebau in der Ortsratssitzung vor. Das Schallproblem wird in der Weise gelöst, dass im Nordwesten des Gebietes eine drei Meter hohe Lärmschutzanlage errichtet wird, weil dort die gesetzlichen Höchstwerte für Lärm überschritten werden. „Die Anlage schirmt aber auch nur alles unterhalb von drei Metern ab“, erklärte Lüders, weshalb in diesem Teilbereich trotzdem nur ebenerdiges Wohnen in Bungalows möglich ist. Dadurch verschiebt sich die bisherige Planung für die Verteilung von Gebäudetypen in dem neuen Wohngebiet, das eine Gesamtfläche von rund 18 000 Quadratmetern hat. Etwas mehr als 70 Prozent von dieser sind für die Grundstücke vorgesehen.
Laut Lüders sollen nach aktueller Planung 19 Grundstücke entstehen, neun für Bungalows, sechs für Einfamilienhäuser und vier für Geschosswohnungsbau. Die veränderte Planung geht deutlich „zulasten der mehrgeschossigen Grundstücke“, sagte die Fachfrau. Dafür ist die Fläche für die Bungalows dementsprechend gewachsen. Im weiteren Verfahren erfolgen nun die öffentliche Auslegung und die Behördenbeteiligung. Das neue, zentrumsnahe Wohngebiet soll so schnell wie möglich realisiert werden. „Es besteht zurzeit eine sehr große Nachfrage nach Wohnbauland und auch in Thedinghausen ist diese drängend“, heißt es nämlich von der Verwaltung.
Sozialen Wohnungsbau wird es im „Wohnpark südlich der Bahnhofstraße“ nicht geben. Doch bei vergleichbaren Projekten in Thedinghausen soll es zukünftig ohne einen gewissen Anteil an günstigeren Wohnungen nicht mehr gehen – zumindest wenn es nach dem Ortsrat geht. Denn in der Sitzung am Donnerstag stand auch ein Antrag der Fraktion Grüne Liste auf der Tagesordnung, der darauf abzielte, dass bei zukünftigen Baugebieten mit Mehrparteienhäusern der Vorhabenträger dazu verpflichtet wird, mindestens 25 Prozent der Wohneinheiten dem sozialen Wohnungsbau zuzuführen.
Auch wenn sich alle Ratsmitglieder darüber einig waren, dass versucht werden solle, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, gab es zu diesem Thema eine lebhafte Diskussion. Denn Mitglieder der CDU-Fraktion und auch der Gruppe FDP/von Hollen störten sich daran, eine solch pauschale Regelung festzusetzen. „Der Ansatz ist nicht schlecht, aber schwer umzusetzen“, sagte etwa Arno Thalmann (CDU) und schlug vor, das Vorhaben eher – wenn es soweit ist – auf konkrete Beispiele zu beziehen. Angemerkt wurde zudem auch, dass eine solche Festschreibung in einem Bebauungsplan gar nicht möglich sei, sondern dass dafür ein städtebaulicher Vertrag abgeschlossen werden muss.
Gemeindedirektor Harald Hesse regte trotzdem an, einen Beschluss zu diesem Thema zu fassen, als „wichtiges Signal“. Und so wurde der Beschlussvorschlag von der Grünen Liste angepasst und in abgeschwächter Form als Absichtserklärung formuliert, bei zukünftigen Baugebieten eine solche Quote anzustreben. Dem stimmte dann auch die deutliche Mehrheit des Rates zu.
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was auf den tisch kommt.
und wer greift vorher ins regal ?
de muddi ...