
Seit mehr als zehn Jahren gibt es in Oyten schon den Sozialfonds. Bekannt sein dürfte er aber nur den wenigsten Bürgern. Dieses Schattendasein hat aber auch einen Grund, denn der Anteil der Oytener, die diesen Fonds in Anspruch nehmen, ist – glücklicherweise – nicht sehr hoch. Für diese kleine Gruppe ist er aber hingegen existenziell wichtig. Denn aus dem Fonds erhalten Familien in schwierigen Lebenslagen eine Finanzspritze, um eine Notsituation zu überbrücken.
Ins Leben gerufen war er von der Gemeinde 2007 im Zusammenhang mit der Gründung des Familienbündnisses. Zum Start waren noch Haushaltsmittel in den Sozialfonds geflossen, seitdem trägt er sich alleine durch Spenden von Firmen und Privatpersonen. Wie viel Geld jährlich an Bedürftige ausgeschüttet wird, ist laut Anne Fehn, Oytener Gleichstellungsbeauftragte und zuständig für die Verwaltung des Fonds, sehr unterschiedlich. „Aber mehr als 1000 Euro sind es jedes Jahr“, merkt sie an. Mindestens 20 Bedürftige werden in jedem Jahr bei ihr vorstellig.
„Es handelt sich um eine kurzzeitige Hilfe, um Notsituationen zu überbrücken“, erklärt Fehn, dass niemand über den Fonds dauerhaft Unterstützung erhalte. Was das für Notsituationen sein können, erläutert die Verantwortliche an zwei Fallbeispielen: Die Großfamilie, die nicht genug Geld hat, um allen Kindern die Klassenfahrt bezahlen zu können oder die Familie, die ein Elektrogroßgerät ersetzen muss, und daher für den Monat nicht mehr ausreichend Geld für Lebensmittel hat. „Es gibt Leute, die brauchen das Geld noch am gleichen Tag“, betont Fehn, wie dringend die Hilfe oftmals ist. Und in der Regel bekomme man das dann nach einer verwaltungsinternen Prüfung des Anliegens auch hin.
Feste Beträge für bestimmte Anliegen gibt es dabei nicht. „Wir entscheiden immer individuell und sachlich-objektiv nach Bedarfslage“, sagt Fehn, die davon zu berichten weiß, dass sich Bedürftige vor allem im Sommer (wegen Klassenfahrten und neuer Schulbücher) sowie gegen Ende des Jahres melden. An Ebbe in der Fonds-Kasse sei bisher noch keine Hilfe gescheitert. „Aber es wurde manchmal schon knapp“, berichtet Fehn.
Umso erfreuter zeigte sie sich von dem Vorhaben des Inner-Wheel-Clubs Verden/Achim/Oyten, ein Benefizkonzert im Rathaussaal zugunsten des Sozialfonds auf die Beine zu stellen. Dieses hatte Anfang September stattgefunden und großen Zuspruch erfahren. Rund 200 Besucher waren gekommen. Teile des Kartenerlöses sowie wie die Einnahmen aus dem von den Frauen des Inner-Wheel-Clubs zubereiteten Fingerfood und den Getränken sowie weitere Spenden am Konzertabend wurden komplett für den Sozialfonds gesammelt. Und dabei kam ein beachtlicher Betrag zusammen: 2270 Euro konnten nun an die Gemeinde übergeben werden.
„Damit hatten wir nicht gerechnet“, berichtet Ulrike Menzel, Präsidentin des Inner-Wheel-Clubs Verden/Achim/Oyten, hocherfreut. Für ihre Benefizveranstaltungen versucht der 1995 gegründete Frauenclub, dessen Wurzeln in den Rotary-Clubs liegen, laut Menzel „Gruppen zu bedenken, die sonst nicht so im Fokus stehen“. Bei der Suche sei man auf den Sozialfonds in Oyten gestoßen, dessen Kasse nun nicht nur angefüllt wurde, sondern dessen Bekanntheit durch die Aktion auch ein bisschen gesteigert werden konnte.
Weitere Informationen zum Sozialfonds Oyten bei Anne Fehn unter 0 42 07 / 91 40 46.
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