
Kleine Gruppe mit großen Plänen: Die Grüne Liste Blender hatte am Montagabend zu einem Ideenfindungsabend eingeladen, doch nur acht umweltbewusste Einwohner versammelten sich im Wohnzimmer der Fraktionsvorsitzenden Gitta Stahl. Unter dem Arbeitstitel „Grünes Frühlingserwachen“ konnten die Teilnehmer dennoch einige vielversprechende Vorschläge entwickeln. „Blender ist es nicht gewohnt, grüne Themen zu haben“, erklärte Gitta Stahl, die mit ihrer Gruppe in nächster Zeit durch „gute Aktionen“ auffallen will und deshalb die Initiative in der Gemeinde ergriffen hat. „Als Ureinwohnerin muss ich feststellen, dass Zugezogene wie auch neue Parteien oft aktiver um das Verbesserungspotenzial einer Gemeinde ringen als Alteingesessene“, ergänzte Anke Lotze.
„Wenn jeder etwas für die Natur tut, ist ein großes Stück geschafft. Wenn man einmal in die Feldmark fährt, dann fällt auf, dass gar nichts mehr blüht“, hat derweil Jobst Stegmann festgestellt. Fritz von Engeln pflichtete ihm bei und sprach bei seiner Vorstellung die Grünlandnutzung und pflegeleichte Privatgärten an. „Kettensägen müssten abgeschafft werden, denn wenn von Hand gesägt werden muss, dann sieht es anders aus“, glaubt er. Wirtschaftliche Zwänge, denen die Bauern unterliegen und die Verarmung der Natur bildeten weitere Diskussionsthemen. „Es gibt keine Kiebitze mehr und keine Eulen, aber viel Kies im Garten, da muss gegengesteuert werden“, forderte Christiane Maack-Tönjes, die im Nabu Thedinghausen aktiv ist. Karsten Lotze erinnerte derweil an das Müllsammeln – das nächste findet am 30. März statt. Damit sei die Welt nicht zu retten, aber das Bewusstsein für Umweltschutz würde damit parteiübergreifend geschärft, so das Gemeinderatsmitglied. Auch über Ausgleichsflächen, die nicht selten als Streuobstwiese angelegt werden, diskutierten die Umweltfreunde. „Wir sind nicht dagegen“, hieß es.
Was passiert aber mit dem Obst, wer darf es nutzen, welche gemeinschaftlichen und pädagogischen Ziele lassen sich gegebenenfalls damit verfolgen beispielsweise für Schule und Kindergarten? Dieser Frage will die Grüne Liste Blender nachgehen. „Vielleicht können wir hier ein Apfelfest in Anlehnung ans Birnenfest in Wulmstorf feiern und dann das Obst dafür nutzen“, meinte Gitta Stahl. Für den Weltbienentag am 20. Mai wurde zudem das Thema „Wildbienen“ angesprochen, das mit den Schulen aufgegriffen werden könnte. „Aber ob das Sache der Politik ist?“, bezweifelte Henning Wiese. So richtig anfreunden konnten sich die Ideensammler auch nicht mit dem Vorschlag, mit einem Stand an der Blender Mühle über natürliches Gärtnern zu informieren. Vorleben sei wichtig. Damit geriet die Mühle dann doch ins Visier: „Hier könnte man gut die Grünfläche aufwerten und einmal tatsächlich sinnvolle Wildbienen-Angebote schaffen mit Nistangeboten und Pflanzen“, sagte Jobst Stegmann, der Gespräche mit dem Mühlenverein anregte.
Auch Blühstreifen am Straßenrand und eine Krokus-Pflanzaktion vor dem Kriegerdenkmal wurden vorgeschlagen. „Die Fläche mit Frühjahrsblühern aufzuwerten, die für Insekten sinnvoll sind, wäre zudem auch hübsch“, war Ramona Stegmann sicher. Neben ökologischen Themen wurden an diesem Abend gestalterische, wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Ziele für die Gemeindeentwicklung zur Diskussion gestellt. Einig war man sich, dass Blender bestes Potenzial zum Gesundheitszentrum habe.
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